Das Screening ist ein VORBILD für andere Vorsorgen
chen Krebs-Diagnose nach der Untersuchung spielt eine Rolle (6 Prozent).
Dass das Konzept von Vorsorge oft nicht verstanden wird, zeigen auch die Ergebnisse einer aktuellen Befragung der Hochschule Fresenius in München: 32 Prozent aller Früherkennungs-Verweigerer finden entsprechende Untersuchungen erst beim Auftreten von Symptomen sinnvoll – und nur 13 Prozent sehen sie als „Maßnahmen zur Gesundheitserhaltung“. Das soll sich ändern! Anlässlich des von der Felix Burda Stiftung, der Stiftung LebensBlicke und dem Netzwerk gegen Darmkrebs e. V. ausgerufenen „Darmkrebsmonats März“erklären BUNTE-Experten, warum das Schwänzen der Vorsorge keine Option ist.
Weshalb ist Prävention gerade beim Thema Darmkrebs wichtig?
Kolorektale Karzinome wachsen in aller Regel langsam. Bei einer Koloskopie können Vorstufen (Polypen bzw. Adenome) direkt entfernt werden, sodass die Tumorgefahr gebannt ist. Zudem ist
im FrühsHtamaedtuimuEnmdverzbruauc9he0r Prozent heilbar. Wer erst bei Symptomen wie Stuhlunregelmäßigkeiten oder Bauchkrämpfen zum Arzt geht, hat den besten Behandlungszeitpunkt bereits verpasst: „Ein Tumor im Darm macht sich lange nicht bemerkbar, weil die Nervenenden in der Darmwand erst Alarm schlagen, wenn er schon stark angewachsen ist“, erklärt Dr. Berndt Birkner, niedergelassener Gastroenterologe (spezialisierter Facharzt für Magen-Darm-Erkrankungen)
in München. Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums analysierten die Befunde aller 4,4 Millionen Darmspiegelungen, die zwischen 2003 und 2012 im Rahmen des bundesweiten Vorsorgeprogramms durchgeführt worden waren: Im Schnitt wurde bei jeder 28. Koloskopie eine Krebsvorstufe und bei jeder 121. Untersuchung ein Karzinom frühzeitig entdeckt. Auch eine
SEIT 2003 SINKT DIE ZAHL DER SCHWEREN KREBSFÄLLE
Studie der University of Pennsylvania belegt den hohen Nutzen der Darmspiegelung: Die Forscher nahmen 1750 Darmkrebstodesfälle unter die Lupe und verglichen Krankheitsverläufe, Untersuchungen und Therapien mit denen von 3500 geheilten Patienten. Durch regelmäßige Koloskopien reduzierte sich das Sterberisiko um 62 Prozent. „Das Darmkrebsscreening ist ein Vorbild für alle anderen Vorsorgen, weil es nachweislich Leben rettet und Krankheiten
verhindert“, fasst Birkner zusammen. Seit 2003 sinkt die Zahl der Darmkrebs-Neuerkrankungen bei älteren Menschen – für den Experten „ebenfalls ein Hinweis darauf, dass das Programm Früchte trägt“.
Für wen gibt es welche Untersuchungsmöglichkeiten?
Um die Akzeptanz der Früherkennung zu steigern, wurde 2019 das „organisierte Darmkrebsscreening“eingeführt: Nun erhalten alle gesetzlich Versicherten zwischen 50 und 65 von ihrer Krankenkasse im Fünf-Jahres-Intervall eine schriftliche Einladung zur Vorsorge mit ausführlichen Informationen. Die Regelung sieht vor, dass Männer ab 50 (früher ab 55) zwischen einer Koloskopie (bei unauffälligem Befund alle zehn Jahre) oder jährlichen immunologischen Stuhltests (i-FOBT) wählen können. 50- bis 54-jährige Frauen haben wegen ihres niedrigeren Erkrankungsrisikos zunächst nur Anspruch auf die Stuhlanalysen; ab 55 können auch sie auf Kassenkosten zur Darmspiegelung. „Jedem Versicherten ab 50 steht eine ärztliche Beratung über Risiken und Nutzen dieser Maßnahmen zu“, betont Dr. Birkner.
Wichtig zu wissen: Der i-FOBT hat für Krebsvorstufen eine Nachweis