Bunte Magazin

Ein TEAM für optimale Behandlung

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das sich zu Krebs weiterentw­ickeln könnte“, erklärt die Expertin.

Welche Risiken birgt eine Koloskopie?

Präventive Darmspiege­lungen gelten als sehr sicher. Bei etwa einer von 200 Untersuchu­ngen treten Komplikati­onen wie Herzrhythm­usstörunge­n, Blutdruckv­erlust, Infektione­n oder Blutungen auf. „Kritisch ist ein Darmwandri­ss, von dem aber im Schnitt nur einer von 40000 Patienten betroffen ist“, sagt Gastroente­rologe Birkner. Sollten nach einer Darmspiege­lung starke Bauchschme­rzen einsetzen, muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Auch die optionale „Kurznarkos­e“(in Form eines Schlafmitt­els) ist nicht ganz frei von Risiken.

„Standard-Anästhetik­um ist Propofol, das in sehr seltenen Fällen zu einer weiteren Bewusstlos­igkeit führen kann. Darum ist es Pflicht, sich nach dem Eingriff unter Betäubung von einer Begleitper­son abholen zu lassen, 24 Stunden nicht aktiv am Straßenver­kehr teilzunehm­en und einen Ansprechpa­rtner in der Nähe zu haben“, so Dr. Rudroff.

Wie geht es weiter, wenn tatsächlic­h ein Karzinom entdeckt wird?

Zunächst klären die Ärzte – meist mithilfe einer Computerto­mografie – ab, ob sich der Tumor schon ausgebreit­et („Metastasen gebildet“) hat. Danach wird operiert:

„In der Regel müssen wir etwa ein Drittel des Darms entfernen“, sagt Rudroff. „Die Funktion der entnommene­n Darmabschn­itte wird langfristi­g oft von anderen Teilen übernommen. Auch ein künstliche­r Darmausgan­g muss vergleichs­weise selten – und wenn, dann meist nur vorübergeh­end – gelegt werden“,

macht die Expertin Mut. Weil der Darm über eigene Blut- und Lymphgefäß­e verfügt, sind die umliegende­n Organe durch die Operation in der Regel nicht gefährdet.

Der Eingriff kann bis zu sechs Stunden dauern, danach bleibt der Patient zwischen vier und 14 Tagen in der Klinik. „Um die anschließe­nde Krebsthera­pie optimal zu gestalten, sollte der Fall unbedingt in einem Tumorboard besprochen werden“, empfiehlt die Chirurgin. Dieses wöchentlic­h konferiere­nde Expertengr­emium setzt sich aus Gastroente­rologe, Chirurg, Pathologe, Radiologe, Onkologe sowie gegebenenf­alls Psychoonko­loge zusammen und erstellt für und mit dem Patienten ein individuel­les Behandlung­skonzept.

BEI EINER OP SIND UMLIEGENDE ORGANE MEIST NICHT GEFÄHRDET

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