Witzigmanns Woche:
KartoffelBärlauch-Gratin
Detox-Kuren gibt es viele. Ich persönliche schwöre auf die Kraft des Bärlauchs. Er wirkt blutreinigend und entzündungshemmend. Zudem schätze ich sein würziges Aroma. Ob der Bärlauch auch Hundsknoblauch heißt, weil die Vierbeiner auf ihn so stark reagieren, kann ich nicht sagen. Jedenfalls hat mich vor über 40 Jahren erstmals mein weißer Schäferhund Rex ganz aufgeregt mit der Nase auf den wilden Bruder des Knoblauchs aufmerksam gemacht – mitten in der Stadt, im Münchner Englischen Garten. Und so entdeckte ich die in Vergessenheit geratene Heilpflanze wieder für die Küche, nachdem ich sie vorsorglich in einem Berliner Labor habe untersuchen lassen. Mein erstes Experiment mit dem Bärlauch, der wild wachsend nur von März bis Ende April gepflückt und verzehrt werden sollte, war ein Pesto. Bestehend aus Olivenöl, Parmesan und Pecorinokäse, gemörserten Pinienkernen sowie Petersilie und Bärlauch. Passt hervorragend zu Nudeln, aber auch zu Lamm und Kaninchen. Obwohl er keine Fahne wie der Knoblauch hinterlässt, dosiere ich den Bärlauch eher dezent – wie bei meinem Gratin von Bärlauch, Lauch und Kartoffeln (siehe Rezept), das ich als Hauptgericht serviere, weil ihm die Béchamelsauce mit den beiden Käsesorten doch ein gewisses „Gewicht“verleiht. Wer einen intensiven Geschmack möchte, blanchiert nur die Hälfte der Bärlauchblätter, der Rest kommt roh vor dem Backen in das Gratin. So eine Detox-Kur könnte ich das ganze Jahr machen…