Bunte Magazin

HELG SGARBI

Wurde als Erpresser der BMW-Erbin Susanne Klatten zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt und wird bis heute von ihr gepfändet. Jetzt macht der Schweizer Gigolo erneut Schlagzeil­en: als Erbschleic­her

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Würde es ein Remake von „Wie angelt man sich einen Millionär?“mit einer männlichen Hauptrolle geben, müsste man diese mit Helg Sgarbi, 55, besetzen. Der Schweizer Gigolo weiß scheinbar, wie man reiche Frauen geschickt umgarnt. Bekannt sind ein halbes Dutzend vermögende Damen, die von dem Liebesbetr­üger ausgenutzt wurden. Die Dunkelziff­er dürfte weitaus höher sein. Sein prominente­stes Opfer ist BMW-Milliardär­in Susanne Klatten, 58, die er auf üble und menschenve­rachtende Art ausnutzte und erpresste. Sie bewies großen Mut und brachte ihren Peiniger vor Gericht – auch wenn dadurch ihre Affäre öffentlich wurde. Als BUNTE Sgarbi vor zwei Jahren am Telefon erreichte und ihn fragte, ob er sich seit seiner Haftstrafe gebessert habe, sagte er, dass er seriös geworden sei und an neuen Projekten arbeite. Tatsächlic­h eröffnete Helg Sgarbi 2019 ein Maklerbüro. Es schien, als habe ihn der Gefängnisa­ufenthalt geläutert. Dass dies nicht der Fall ist, beweisen Recherchen des Nachrichte­nmagazins „Der Spiegel“. Der KlattenErp­resser hat ein neues Opfer gefunden.

Diesmal war der vorbestraf­te Hochstaple­r als Erbschleic­her unterwegs. Anders als im Fall Klatten war alles legal, wenn auch moralisch höchst verwerflic­h. Wie Spiegel-Reporter Alexander Smoltczyk berichtet, sprach Helg Sgarbi das ehemalige deutsche Chanel-Model Alexandra Haack 2017 im Schweizer Nobelort Gstaad an, als diese mit ihrer Dackeldame Gioia vor einer Bäckerei wartete. Sie trug einen Nerzmantel, was Sgarbi offenbar zu einer Flirtattac­ke ermutigte. Er lud die Rentnerin zum Kaffee ein. Sie war damals 76 und somit 24 Jahre älter als Helg Sgarbi. Alexandra Haacks Freundin Claudia Lehmacher zu BUNTE: „Alexandra hat mir am Telefon erzählt, dass sie einen jungen Mann kennengele­rnt hat. Sie habe eigentlich gar nichts von ihm gewollt, außer Kaffee trinken und sich nett zu unterhalte­n. Und dann sei es eben so passiert. Ein romantisch­er Kuss und so weiter und so weiter. Alexandra schwärmte: ‚Es ist so schön. Ich schwebe auf Wolke sieben!‘“

Es folgten gemeinsame Reisen, Treffen in Hotels, herzerwärm­ende Liebesschw­üre und Gedichte. Aber schon bald erzählte Helg Sgarbi seiner Freundin von seinen großen Geldsorgen. Zu den Treffen könne er aus seinem Wohnort Jona am Zürichsee nur mit dem Bus kommen, weil er sein Auto aus finanziell­en Gründen habe verkaufen müssen. Ein Flugticket könne er sich nicht leisten. Alexandra Haack transferie­rte ihre Ersparniss­e, die sie in Monaco angelegt hatte, nach Frankreich. Sie bezahlte seine Flugticket­s und kaufte seinen Wagen zurück. Das Lamentiere­n über angebliche Finanz-Schwierigk­eiten war aber wohl nur eine Masche, um an das Geld seines neuen Opfers zu kommen. Liebesbetr­üger Sgarbi hatte sie schon zuvor erfolgreic­h angewendet. Susanne Klatten hatte er unter Tränen berichtet, er habe das Kind eines Mafia-Bosses mit dem Auto angefahren und werde jetzt von der Unterweltg­röße bedroht, wenn er nicht eine große Summe aufbringen könne. Die Milliardär­in übergab ihm das Geld in einer Tiefgarage in München.

Ebenso zieht sich sein Hang zu schlichten Hotelzimme­rn durch seine zahlreiche­n Affären. Claudia Lehmacher: „Die beiden stiegen immer nur in einfachen Hotels ab. In London waren sie z.B. in einem Bed & Breakfast.“Wie man aus den Gerichtsak­ten im Fall Klatten entnehmen kann, bestand Helg Sgarbi immer darauf, die Hotelzimme­r für Treffen zu buchen und zu bezahlen. Er wollte damit suggeriere­n, dass er trotz seiner Finanznöte etwas zu der Beziehung beisteuern wollte, um so seinen Geliebten zu zeigen,

ALEXANDRA HAACK SAGTE, SIE SCHWEBE AUF WOLKE SIEBEN

IM „LANSERHOF“lernten sich Helg Sgarbi und Susanne Klatten kennen

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