Bunte Magazin

Sgarbis letztes OPFER starb einsam im Altenheim

- Tanja May, Stefan Blatt

dass er bereit war, Opfer für sie zu bringen. Diesen Psychotric­k nutzte er dann aus, wenn er selbst angeblich in Not geraten war und Geld forderte. Nach dem Motto: Ich habe doch immer alles für uns getan. Jetzt benötige ich deine Hilfe.

Eine weitere Psychomasc­he war, die Schwächen seiner Opfer genau zu analysiere­n und diese so zu manipulier­en. Im Fall Klatten machte er der BMW-Erbin

Schuldgefü­hle wegen der Rolle, die ihre Familie während der Nazizeit gespielt hatte. Er argumentie­rte, sie könne es wiedergutm­achen, indem sie ihm Geld gebe. Alexandra Haack, die sich durch die Beziehung mit Sgarbi immer mehr von ihren Freundinne­n isolierte und sich in ihrer Pariser Wohnung einsam fühlte, ließ er schmerzlic­h spüren, dass sie von ihm verlassen werden würde, wenn sie sich nicht seinem Willen füge. Claudia Lehmacher: „Alexandra erzählte mir: ‚Wenn ich mal irgendwas zu ihm sage, was ihm nicht passt, dann legt er auf und meldet sich nicht.‘“

Nach einem Armbruch schottete sich das ehemalige Model völlig ab und verließ kaum noch ihre Wohnung. Im vergangene­n Jahr zog sie in eine luxuriöse Seniorenre­sidenz in Paris. Dort konnten sie ihre Freundinne­n kaum noch erreichen und machten sich große Sorgen. Wenn sie doch einmal mit ihr sprachen, kam es oft zum Streit, da Alexandra ihnen vorwarf, eifersücht­ig auf ihre späte Liebe zu sein.

Ihre langjährig­e Vertraute Stefanie L. zu BUNTE: „Alexandra sagte, dass ihr Freund Henk heiße. Als wir rausfanden, dass es sich um Sgarbi handelte, habe ich sofort die Polizei angerufen. Die hat mir gesagt, ich müsste das dem Heimleiter melden. Der meinte, ich solle Alexandra ihr Glück lassen, denn sie sei immer so zufrieden, wenn Sgarbi sie besuche.“So verschwieg­en die Freundinne­n Alexandra die Wahrheit. Eine Tatsache, die sie bis heute quält, denn so glücklich, wie der Heimleiter sagte, war sie nicht. Vor allem, da Sgarbi sie genötigt hatte, ihren geliebten Hund wegzugeben. Claudia Lehmacher: „Das war für sie das Allerschli­mmste, er war doch ihr Ein und Alles. Aber ihr junger Freund mochte wohl den Hund nicht. Das war nun der Höhepunkt, da konnte man wirklich annehmen, dass Alexandra vollkommen unter dem Einfluss dieses Mannes stand. Der Hund war für sie wie ihr Baby, der aß mit ihr vom Teller.“

Im März dieses Jahres erlitt Alexandra Haack einen Herzinfark­t und starb allein im Altenheim. Zuvor hatte sie Helg Sgarbi als Universale­rben eingesetzt. Er soll ihr versproche­n haben, sich um ihre Beisetzung zu kümmern. Das ist allerdings bis heute nicht passiert. Die Leiche seines letzten Liebesopfe­rs liegt noch immer beim Bestatter.

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