KIRSCHEN – süße Träume zum Vernaschen
Die Kirschen sind los! Am liebsten mag ich sie direkt vom Baum in der milden Frühlingssonne – inklusive Kirschkernweitspucken. Die Saison eröffnen wie immer die Süßkirschen, zu denen die beliebten Herz- oder Knupperkirschen zählen.
Qualitätsmerkmal Nummer eins für Frische sind stets ein grüner, glatter Stiel und ein praller Fruchtkörper ohne Risse und Druckstellen. Die wirklich sauren Sauerkirschen, die etwas später geerntet werden, eignen sich ideal zum Einkochen und Backen. Zum Beispiel für einen Clafoutis mit Kirschen (siehe Rezept). Dieses Mittelding zwischen Kuchen und Auflauf ist ein französischer Klassiker, der vor langer Zeit im Limousin erfunden wurde, einer sehr romantischen Region in der Mitte des Landes.
Der Teig ist schnell angerührt und besteht aus einer Art Pfannkuchenteig, auch Eierguss genannt, den man einfach über die Kirschen in die Auflaufform gießt. Im Ofen geht der Teig dann auf und füllt die Form aus – woher der Clafoutis auch seinen Namen hat: Das alte französische Verb „clafir“bedeutet „ausfüllen.“Freilich wird es auch im Sinne unseres „den Bauch füllen“verwendet, was mit diesem Gebäck wahrlich eine leichte Übung ist.
Ich jedenfalls starte einen zweiten Ofengang, wenn die Masse schon fast aufgegangen ist, und gebe noch Haselnuss-Streusel darüber. Aromatisch abgerundet wird der kross-fluffige Clafoutis vorm Servieren mit frischem Vanillemark. Eine wahrhaft dufte Kombination, die sich nur noch toppen lässt mit einer Kugel Zimteis dazu und einem Klecks geschlagener Sahne.
Zum Backen verwende ich übrigens ganze Kirschen. Entsteinte Früchte weichen den Teig durch den austretenden Saft zu sehr auf. Süßkirschen schmecken im Clafoutis natürlich genauso gut. Also: an die Kirschen, fertig, lecker!