Am Ende siegt die Seele
Bei unserer Partnerwahl steht oft die gesellschaftliche Er‑ wartung Pate. Das bedeutet in vielen Fällen, dass der Mann oder die Frau fürs Leben bestimmte Normen erfüllen sollte. ER sollte wirt‑ schaftlich unabhängig sein, ein Erfolgs‑ typ, den man gut vorzeigen kann. SIE sollte gebildet und attraktiv sein, eine selbstständige Frau, gleichzeitig mit gro‑ ßem Familiensinn.
Äußerlichkeiten und Klischees diktie‑ ren immer häufiger unser Miteinander. Befeuert nicht zuletzt durch die sozialen Medien und ihre Wer‑ tewelt des „jünger, schöner, reicher“. Einer Welt, in der Fotos so lange tech‑ nisch bearbeitet wer‑ den, bis eine norm‑ gerechte Schönheit entsteht, die dann mit dem wirklichen Men‑ schen dahinter nicht mehr viel zu tun hat.
Auch Moderatorin Natascha Ochsenknecht ist solch einem Idealbild eines Partners lange erlegen. Sie war neun Jahre mit dem 20 Jahre jüngeren Profisportler Umut Kekilli liiert. Im Nach‑ hinein gesehen eine unglückliche Zeit: Ihr attraktiver Partner war ständig auf der Suche nach neuen Abenteuern. Manch‑ mal offensichtlich, meist hinter ihrem Rü‑ cken. „Ich würde nicht noch mal so lange mit mir spielen lassen. Nie wieder so viel verzeihen und so viele neue Chancen ge‑ ben. Eigentlich will ich über diesen gan‑ zen verlogenen Müll nicht mehr sprechen“, sagt Natascha Ochsenknecht.
Heute ist ihr bei der Partnerwahl et‑ was ganz anderes wichtig. Nicht mehr eine gesellschaftlich anerkannte „Tro‑ phäe“, die sie an ihrer Seite zeigt. „Ein Mann in meinem Al‑ ter wäre schon cool. Man hat den gleichen Musikgeschmack, guckt die gleichen Se‑ rien. Überhaupt, ein Stück gemeinsam ge‑ hen und gemeinsam alt werden klingt ir‑ gendwie gut. Kein Schwätzer oder Ange‑ ber, der eine goldene Uhr braucht.“
In der Liebe gibt es kein Richtig noch ein Falsch. Denn Liebe lässt sich nicht mes‑ sen. Schon gar nicht nach gesellschaftli‑ chen Regeln. Doch es gibt eine Wahrheit, die für alles gilt. Es müssen zwei Seelen zueinander finden. Da zählt nichts, was man sehen kann. Es zählt nur, was man fühlt. Und ob die See‑ le des Partners zu einem passt, entschei‑ den allein die beiden.
Liebe ist wunschlos glücklich.