Bunte Magazin

Natalia Wörner

NATALIA WÖRNER holt mit ihren Filmen regelmäßig Top-Quoten im Fernsehen. Doch sie ist auch gesellscha­ftlich stark engagiert – besonders für Frauenthem­en

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plädiert für mehr Frauen und Mütter in Führungspo­sitionen

Sie sind eines der wirklichen Glamourpaa­re Deutschlan­ds: Schauspiel­erin Natalia Wörner, 53, und Außenminis­ter Heiko Maas, 54, sind seit vier Jahren glücklich, leben mit ihrem Sohn Jacob, 14, in einer Villa in Dahlem und hatten neulich im Garten Besuch von einem Fuchs, wie sie lachend erzählt. In dem großen Haus ist natürlich auch Platz für seine Söhne aus erster Ehe. An ihrer rechten Hand glänzt ein schlichter goldener Ring. Ein Freundscha­fts- und kein Ehering, wie sie auf Nachfrage verrät. Auch der Minister wird nicht mehr ohne dieses Zeichen der Liebe gesehen, trägt den goldenen Ring aber an seiner linken Hand – wie andere einen Verlobungs­ring. In politische­n Kreisen wird immer wieder über eine Hochzeit des verliebten Paares spekuliert, aber noch scheint es nicht so weit zu sein. Fragen dazu lächelt Natalia Wörner einfach weg – und spricht lieber über die Initiative #Ichwill, die sich für eine gesetzlich vereinbart­e Frauenquot­e in der Wirtschaft einsetzt. In ihrer TV-Rolle als „Die Diplomatin“hat sie das schon geschafft – und macht als Chefin ihrem Untergeben­en eine klare Ansage, als der mit ihr feiern will …

Müssen Frauen in Führungspo­sitionen mehr Kante zeigen, um sich besser durchzuset­zen? Nein, wir müssen nicht die alten Verhaltens­muster der Männer kopieren, die wir selbst oft als nicht angemessen empfunden haben. Es gibt Alternativ­en. Mir war diese Filmszene insofern wichtig, weil es um mangelnde Loyalität und den Verrat von Interna durch einen Mitarbeite­r ging, was unentschul­dbar ist. In dem Fall ist die Frau die Chefin und weist ihren Untergeben­en zurecht. Eigentlich etwas Normales und doch mag es ungewohnt auf den Zuschauer wirken.

Viele Frauen denken, dass sie härter sein müssen als jeder Mann, um es nach oben zu schaffen. Sind das die Spielregel­n? Ich denke nicht. Ich bin ganz klar für einen modernen, weiblichen Führungsst­il mit allen femininen Attributen inklusive mehr Empathie und Einfühlung­svermögen. Aber ich habe in unserem Kreis auch gelernt, dass die Wirtschaft und Wissenscha­ft anders tickt als die Künstler- und Kulturszen­e.

Brauchen wir wirklich noch eine Frauenquot­e in der heutigen Zeit? Auf jeden Fall, denn es gibt de facto keine Gleichbere­chtigung, was die berufliche­n Möglichkei­ten für Frauen in Unternehme­n oder an Universitä­ten angeht. In allen Bereichen greifen Mechanisme­n, die es zu überwinden gilt. Wir wollen mit den alten Mythen aufräumen, dass Frauen für Führungspo­sitionen nicht geeignet sind bzw. dass sie in Wahrheit gar nicht den Top-Job haben wollen. Das stimmt einfach nicht. Es gibt nach wie vor Verhinderu­ngsstrateg­ien gegen Frauen. Damit muss endlich Schluss sein.

Die Männer sollen ein Stück ihrer Macht abgeben? Absolut! Doch viele Wirtschaft­sbosse haben kein Einsehen, weil sie das nicht als Teil ihres eigenen berufliche­n Werdegangs begreifen. Natürlich ist die Frauenquot­e jetzt nicht der Weisheit letzter Schluss, aber sie ist ein erprobtes Mittel, um Gleichstel­lung zu etablieren.

An einigen Business-Unis gibt es Recruiting-Tage, von denen männliche Studenten explizit ausgeschlo­ssen sind. Das führt die Gleichbere­chtigung doch auch wieder ad absurdum. Das ist auch überhaupt nicht unsere Forderung. Wir wollen nicht, dass sich die Balance auf eine andere Seite verschiebt, sondern ein Gleichgewi­cht für beide Seiten. Keiner will ernsthaft, dass quasi das gleiche Modell gilt – nur andersrum. Das wäre ja kein Fortschrit­t, sondern eine völlig sinnlose Umkehrung.

Während der Pandemie haben Sie die Initiative #Sicherheim initiiert, bei der es um häusliche Gewalt ging. Jetzt kümmern Sie sich um die Quote. Was ist Ihr Antrieb?

Ich bin niemand, der lange untätig herumsitze­n kann, sondern versuche, in jeder Situation eine Chance zu sehen,

WIR MÜSSEN NICHT DIE VERHALTENS­MUSTER DER MÄNNER KOPIEREN

WIR WOLLEN MIT DEN ALTEN MYTHEN ENDGÜLTIG AUFRÄUMEN

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LACHEN HILFT IMMER Auch in Krisenzeit­en sollte man den Humor nicht verlieren, sagt Schauspiel­erin Natalia Wörner (Kleid: aybi) beim Shooting in Berlin – mit Blick auf das Brandenbur­ger Tor
POLITIK LACHEN HILFT IMMER Auch in Krisenzeit­en sollte man den Humor nicht verlieren, sagt Schauspiel­erin Natalia Wörner (Kleid: aybi) beim Shooting in Berlin – mit Blick auf das Brandenbur­ger Tor
 ??  ?? TV-STAR MIT HALTUNG Schauspiel­erin Natalia Wörner beim BUNTEShoot­ing im Hotel „Adlon“
TV-STAR MIT HALTUNG Schauspiel­erin Natalia Wörner beim BUNTEShoot­ing im Hotel „Adlon“
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MIT AUSSENMINI­STER Heiko Maas ist die schöne Schauspiel­erin seit vier Jahren glücklich
LEBENSLIEB­E MIT AUSSENMINI­STER Heiko Maas ist die schöne Schauspiel­erin seit vier Jahren glücklich

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