Janine Kunze:
Warum die Schauspielerin so gern mit ihrem Mann streitet
Die Schauspielerin ist seit 18 Jahren mit dem Anwalt Dirk Budach verheiratet. Harmonisch ist das nicht immer
Es wird laut und lebhaft, wenn diese Familie aufschlägt. Und lustig. Beim Fotoshooting für BUNTE wirbeln Janine Kunze, 46, und Ehemann Dirk Budach, 56, mit den Kindern Lili, 17, Lola, 13, und Luiz, 10, umher, machen Blödsinn und sind sich ganz nahe. „Wir sind alle sehr familiär“, sagt die Schauspielerin, die mit „Hausmeister Krause“berühmt wurde und heute in der Erfolgsserie „Heldt“zu sehen ist.
Was verbindet Sie beide? Dirk Budach: Unsere Lebenswünsche waren schnell deckungsgleich. Wir haben uns gefunden und unsere Vision von Familie aufgebaut, wie wir das wollten. Das ist ein festes Band. Bis heute finden wir den anderen immer noch inspirierend. Mein Sohn fragte mich gestern, was verliebt sein ist. Ich meinte, es sind die kleinen Momente. Wenn ich neben meiner Frau aufwache und denke: Wow, sie ist ein Geschenk.
Was hat Sie am anderen zuerst begeistert? Janine Kunze:
Meine Freunde erzählten, wie toll Dirk ist, und ich dachte: So einen Womanizer brauchst du nicht. Ich war also eher gegen ihn eingestellt. Wir haben aber so viel gelacht und Dirk ist so ein kluger, gebildeter Mann, dass ich ganz beflügelt nach Hause gegangen bin. Es war sofort um mich geschehen. DB: Ich habe nie eine lustigere, lebensfrohere und entspanntere Frau als Janine kennengelernt. Ich war vom ersten Moment unglaublich von ihr begeistert und das hat sich gehalten.
Was haben Sie schon Verrücktes aus Liebe gemacht? DB: Heiraten ist das Verrückteste, was man machen kann. Es gibt heute keinen Grund zu sagen, ich will den Rest meines Lebens mit nur einem Menschen verbringen. Und trotzdem wollte ich es nach sechs Wochen und habe bei Janines Eltern um ihre Hand angehalten. Zu lieben ist das Wundervollste, aber auch das Unergründbarste der Welt. JK: Dirk reist bis heute Hunderte von Kilometern, nur um mich für eine Stunde zu sehen, mir Blumen zu bringen und dann wieder zu fahren. Die Ehe bringt einen an Grenzen, die man alleine nicht hätte. Aber das gemeinsame Lösen von Problemen bringt einen noch mehr zusammen.
Verträgt eine Ehe einen Seitensprung? JK: Nein, ich bin ein unfassbar eitler Mensch. Eine Ehe funktioniert nur mit Stolz und Selbstliebe, bei einem Seitensprung würde ich mich ungeliebt und verraten fühlen. Ich könnte damit nicht umgehen, mein Vertrauen wäre gebrochen und ich würde es Dirk jeden Tag vorwerfen. Spätestens dann würde unsere Ehe in die Brüche gehen. DB: Ich sehe es wie Janine und kann es mir nicht vorstellen. Ich bin bei Janine glücklich. Es gibt keinen Grund für einen Seitensprung. Wir bleiben langweilig monogam.
Gab es Momente, wo Sie über eine Scheidung nachgedacht haben? JK: Nie. Das habe ich noch nicht mal gedacht. Dabei würde ich keine Ehe aufrechterhalten, nur weil man sich das versprochen hat. Wir stellen unsere Liebe nicht infrage, auch wenn wir streiten. Nach 18 Jahren Ehe gab es keine Minute, in der ich dachte: Der muss weg, da muss ein neuer Mann her. Ich bin nicht in die Ehe reingegangen und habe 40 Jahre Schmetterlinge erwartet. Wir leben eine altmodische Liebe, die unsere Erfüllung ist. Ich bin glücklich, wenn ich mit Dirk auf dem Sofa sitze. Das Gefühl, ausbrechen zu wollen, hatte ich nie. DB: Die Liebe ist was ganz Tiefes in einem drin. Es sind die Alltäglichkeiten, die sie zerstören. Ich dachte niemals an Heirat. Dann habe ich Janine gesehen und es machte peng. Wenn es Bestimmung ist, kannst du nichts mehr machen.
Streiten Sie?
JK: Und wie! Es knallt bei uns auch manchmal und wir streiten uns richtig, ich werde sehr laut und wir gehen uns dann auch tierisch auf den Keks. Wir sind zwei Alphatiere, jeder möchte, dass es nach seinem Willen läuft. Einen Weg zu finden, war nicht immer leicht, aber wir blicken nach wie vor in dieselbe Richtung im Leben.
Was nervt Sie am anderen? JK: Mein Mann provoziert bewusst in Diskussionen. Damit treibt er mich in den Wahnsinn! Alle werden laut und emotional und er bleibt cool. Da habe ich keinen Bock drauf. DB: Janine ist noch putzwütiger als ich. Wenn die Gäste gegangen sind, muss alles noch aufgeräumt werden. Aber ich war ja schon 38, als ich sie geheiratet habe. Ich habe mir also genau angeschaut, was ich mir ins Haus hole. Wir sind Yin und Yang, emotional und rational. Es muss nicht immer harmonisch sein.
Wer entschuldigt sich? JK: Mein Mann. Ich gehe hoch wie eine Rakete und brauch erst mal Zeit, um meine Wut ausklingen zu lassen. Dirk will mich oft in den Arm nehmen nach einem Streit, aber das kann ich dann nicht. Mein Mann ist viel sanfter als ich. Er will schnell Friede und Freude, also entschuldigt er sich zuerst. DB: Entschuldigen hat nichts damit zu tun, sich etwas zu vergeben, sondern dem anderen zu zeigen, es lohnt sich nicht, dass was aus dem Ruder läuft.
EINE KONSERVATIVE, MONOGAME EHE IST UNSERE GROSSE ERFÜLLUNG