Bunte Magazin

Martin Hagen: Der FDP-Politiker spricht über seine Schockdiag­nose

erkrankte 2011 an Hodenkrebs, nun wurde wieder ein bösartiger Tumor entfernt. Wie geht der Familienva­ter damit um?

- MARTIN HAGEN Tanja May

Manchmal schlägt das Schicksal doppelt zu. Der FDP‑Politiker Martin Hagen, 39, war 29 Jah‑ re alt, als er 2011 an Hoden‑ krebs erkrankte. Er wurde operiert, unter‑ zog sich einer Chemothera­pie und konnte geheilt werden. Nun, neun Jahre später, stellen die Ärzte am 15. Oktober erneut die Schreckens‑Diagnose: Krebs.

Am 21. Oktober wird Hagen im Kli‑ nikum Planegg operiert, der Tumor ist bösartig. Als BUNTE vor wenigen Tagen mit dem zweifachen Familien‑ vater telefonier­t, sagt er. „Ich habe mich selbst aus dem Krankenhau­s ent‑ lassen. Zu Hause kann ich mich besser erho‑ len. Ich habe schon wieder erste Termine im Landtag wahrgenomm­en.“Er klingt über‑ raschend positiv: „Ich hatte das Glück, dass der Tumor in einem frühen Stadium entdeckt wurde. Eigentlich hätte ich erst im November meine Kontrollun­tersuchung gehabt, die ich seit meiner ersten Krebserkra­nkung regelmä‑ ßig mache. Hätte man den neuen Tumor erst dann entdeckt, wäre er vermutlich schon in einem fortgeschr­ittenen Stadium gewesen. Es handelt sich um einen sehr schnell wachsenden Tumor.“

Am 14. Oktober bekam er plötzlich star‑ ke Schmerzen im Unterleib. Er fuhr in die Klinik, ließ sich untersuche­n. „Ich wurde stutzig, als der Assistenza­rzt den Oberarzt rief, sie mir Fragen zu meiner früheren Krebserkra­nkung stellten.“Es sei „Zufall“gewesen, dass die Ärzte den bösartigen Tu‑ mor entdeckten, „denn er hatte mit meinen eigentlich­en Schmerzen nichts zu tun. Es war natürlich ein Schock. Aber in schlim‑ men Situatione­n bleibe ich sehr gefasst.“

Seine Frau Anisha Hagen, die ihn be‑ gleitete, brach in Tränen aus. „Ich nahm Anisha in den Arm, tröstete sie. Ich sagte: ,Wir haben das schon mal gemeinsam durchge‑ standen und wir schaffen das jetzt auch ein zweites Mal.‘“Zwei Tage später wollten die Eheleute Anishas 40. Ge‑ burtstag feiern, in einem romantisch­en Hotel am Chiemsee. „Wir fuhren trotzdem, auch wenn wir uns den Geburtstag fröh‑ licher vorgestell­t hatten.“

Die Ärzte gehen da‑ von aus, dass der Tumor nicht gestreut hat. „Allerdings besteht ein Risiko, dass es an anderen Stellen in meinem Körper versteckte Metastasen gibt. Darum muss ich nun alle vier Wochen untersucht werden. Solange bei diesen Kontrollen nichts gefunden wird, bleibt mir eine Chemothe‑ rapie erspart.“Jetzt lacht er, trotz allem. „Während ich auf dem OP‑Tisch lag, hielt Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder gerade seine Regierungs­er‑ klärung. Eigentlich hatte ich geplant, ihm ordentlich Kontra zu geben. Dann eben beim nächsten Mal. Ich bin zuversicht­lich, dass ich wieder ganz gesund werde.“

ER WURDE STUTZIG, ALS DER ASSISTENZA­RZT DEN OBERARZT RIEF

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EIN STARKES TEAM Martin Hagen und seine Frau Anisha sind seit neun Jahren verheirate­t
FDP-BUNDESVORS­ITZENDER Christian Lindner (l.) mit Martin Hagen
POLITIK EIN STARKES TEAM Martin Hagen und seine Frau Anisha sind seit neun Jahren verheirate­t FDP-BUNDESVORS­ITZENDER Christian Lindner (l.) mit Martin Hagen
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SEINE DREI FRAUEN Martin und Anisha Hagen wurden dank jahrelange­r künstliche­r Befruchtun­g Eltern von Lina (l.) und Nora
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