So geht es dem Schauspieler nach seinem Coming-out in BUNTE
JO WEIL hat im Frühling in BUNTE erklärt, dass er homosexuell ist. Was danach geschah, hat den Schauspieler überrascht
Sehr oft wurde Schauspieler Jo Weil, 43, in den letzten Monaten gefragt, ob er sein Coming-out im April in BUNTE bereut hat. Die klare Antwort: „Nein! Vor allem weil die Resonanz durchweg positiv war. Selbst auf Social Media hat mich kein einziger negativer Kommentar erreicht. Auch mein Freund und meine Eltern wurden mit Zuspruch überhäuft.“
Was den Kölner, der seit elf Jahren in einer Beziehung mit seinem Partner Tom ist, verwundert hat: „Ich war überrascht, dass meine Homosexualität so ein großes Thema ist und so viel Aufmerksamkeit erregt hat. Eigentlich wollte ich nur ein Mal darüber reden und es danach nicht wieder zum Thema machen. Aber da es leider wohl immer noch nicht als völlig normal wahrgenommen wird, habe ich dann doch in einer Talkshow und einigen Interviews darüber gesprochen. Dass mein Coming-out so positiv verlief, habe ich Menschen zu verdanken, die es vor mir thematisiert haben. Ich sehe mich nicht als Kämpfer, aber ich will dem Thema Diversity Sichtbarkeit verleihen und anderen Mut machen.“
Die größte Veränderung war für Jo Weil, dass er jetzt viel mehr er selbst sein kann. „Gerade beruflich muss ich mich nicht mehr verstellen oder einen Teil von mir ausblenden. Das Coming-out hat mein Leben leichter gemacht.“Auch die Job-Lage ist positiv. Seine Angst war, dass er keine Rollen mehr bekomme oder nur noch für schwule Charaktere besetzt werden würde. „Aber das ist zum Glück nicht eingetreten. Ich kann mich über die Auftragslage in Corona-Zeiten nicht beschweren“, sagt der TV-Star, der sich als Teenager privat geoutet hat.
Ein Job, der ihm besonders am Herzen liegt, ist mit „Verbotene Liebe – Next Generation“(TVNOW) zurück in sein Leben gekehrt: „2000 habe ich bei ,Verbotene Liebe‘ in meiner Rolle als Olli Sabel angefangen. Olli ist homosexuell und das war damals noch gar nicht so selbstverständlich im Fernsehen. Zuletzt habe ich die Rolle von 2007 bis 2014 gespielt. Ich freue mich, jetzt wieder zu ihm zurückzukehren. Durch mein Outing habe ich das Gefühl, dass ich noch sorgsamer mit ihm umgehen muss. Es ist mir wichtig, wie Homosexuelle in Film und Fernsehen gezeigt werden, denn auch solche Rollen prägen die öffentliche Meinung. Ich mag nicht, wenn Schwule zu klischeehaft dargestellt werden.“
Und auch privat hat der Schritt, in der Öffentlichkeit zu seiner Homosexualität zu stehen, einen positiven Effekt gehabt. Weil: „Am Tag, bevor die BUNTE mit meinem Interview erschienen ist, waren mein Freund Tom und ich sehr aufgeregt. Als das Geheimnis gelüftet war, hat uns eine Welle der Liebe und Unterstützung überrollt. Wir waren beide sehr emotional und hatten ein paar Tage lang ein richtiges BeziehungsHoch! Wir haben uns noch enger zugehörig gefühlt. Ich glaube, Heiraten könnte sich nicht besser anfühlen.“