So starb er wirklich
KARL LAGERFELD litt vier Jahre an Prostatakrebs. Jetzt enthüllt seine Muse seinen langen Leidensweg
Neben Karl Lagerfelds († 85) Ärzten war Sébastien Jondeau, 45, der einzige Mensch, der vom Kampf des Modekönigs gegen den Krebs wusste. Das schreibt die Lagerfeld-Muse in ihrem Buch „Wie geht es dir, lieber Karl?“. Der Titel entstammt einer SMS, die Jondeau am Tag der schrecklichen Diagnose an den Designer schickte.
Nach den Filmfestspielen 2015 in Cannes erhielt Sébastien einen Anruf von Karl. Der sagte, er sei allein mit seiner Katze Choupette in seiner Villa in SaintTropez und etwas stimme nicht. Da der Modeschöpfer keinen Hausarzt hatte und anonym bleiben wollte, schickte Jondeau eine Blutprobe in seinem Namen an ein Labor. Das Ergebnis: Der sogenannte PSAWert war erhöht. Die Muse engagierte den Spezialisten Claude Abbou. Der diagnostizierte Prostatakrebs. Im Sommer 2018 wurde die Krankheit immer schlimmer.
Jondeau: „Karls Hals begann anzuschwellen, sodass er anfing, bequemere Wolljacken zu tragen.“Wenige Monate später wurden die Schmerzen so stark, dass Lagerfeld nicht mehr laufen konnte und von Sébastien auf dem Rücken getragen wurde. Seine Muse: „Wasser füllte die Lungen, Karl hatte Schwierigkeiten beim Atmen. Er war so schwach, dass er erstmals nicht auf der Haute-Couture-Show von Chanel erschien.“Über seine Krankheit redete der Designer aber kaum. Meist sprach er von der Arbeit und seiner geliebten Katze. Und davon, dass ihm all sein Geld nichts nütze. Einer von Lagerfelds letzten Sätzen war: „Da kann ich drei Rolls-Royce besitzen und friere trotzdem hier in einem kalten Krankenzimmer.“