Prozess um häusliche Gewalt
CHRISTINA RICCI Die Schauspielerin erzählt, ihr Ehemann hätte sie während der Pandemie und vor ihrem Sohn schwer misshandelt
Sicherheit ist eines der wichtigsten Gefühle, die man für ein glückliches Leben braucht. Schauspielerin Christina Ricci, 40 („Addams Family“), fühlt sich in ihren eigenen vier Wänden seit Jahren nicht mehr sicher. Denn ihr Ehemann, der Kameramann James Heerdegen, 43, soll sie laut Unterlagen, die dem Gericht in L.A. vorliegen, „schwer körperlich und emotional misshandelt“haben. Selbst wenn der gemeinsame Sohn Freddie, 6, anwesend war, soll er nicht von ihr abgelassen haben.
In einem Neuseeland-Urlaub hatte die Schauspielerin sogar Angst um ihr Leben, wie sie in es in den Akten beschreibt. Heerdegen soll gesagt haben, er könne sie erst bemitleiden, wenn sie in kleine Stücke zerlegt wäre. „In dieser Nacht habe ich alle Messer in dem Apartment versteckt, in dem wir wohnten. Ich hatte Angst um mein Leben und das unseres Sohnes. Ich habe mit Freddie in einem separaten Schlafzimmer geschlafen und die Tür verschlossen“, schilderte Ricci laut TMZ. Der Höhepunkt der Gewaltattacken soll sich während des ersten Corona-Lockdowns im letzten Jahr ereignet haben: „Er packte meine Handgelenke und Hände, zog mich und knallte meinen Körper in die Feuerstelle, die wir im Hof haben. Ich erlitt Schnitte, Blutergüsse und Schmerzen in meiner Hüfte, die mir heute noch wehtut“, schildert Ricci dem Gericht. Sie zeigte Fotos der Blutergüsse an Händen, Handgelenken und Armen. James Heerdegen soll es sich zur Tagesaufgabe gemacht haben, sie 24 Stunden lang zu bestrafen und zu terrorisieren: „Ich hatte Angst, nachts zu schlafen.“
Sollten die Vorwürfe stimmen, ist die nur 1,55 Meter große Schauspielerin jedoch kein Einzelfall. Auch in Deutschland nahm Gewalt im eigenen Zuhause während der Corona-Pandemie zu. Von Januar bis März 2020 registrierten die Berliner Familiengerichte und die Gewaltschutzambulanz der Charité einen Anstieg von 7,5 Prozent bei häuslicher Gewalt und Kindesmisshandlungen im Vergleich zum Vorjahr.
Ricci reichte nach einer weiteren Attacke nach sieben Jahren Ehe die Scheidung ein. Heerdegen, der unter anderem für die beiden „Sex and the City“-Filme Kameramann war, streitet die Vorwürfe seiner Ehefrau ab. Und beschuldigt sie, ein Alkohol- und Drogenproblem zu haben, weshalb ihre Aussagen nicht glaubwürdig seien. Doch die US-Schauspielerin beantragte eine einstweilige Verfügung wegen häuslicher Gewalt gegen ihren Ehemann. Ein Richter gab ihr recht – Heerdegen darf sich ihr und dem gemeinsamen Sohn bis auf 100 Meter nicht mehr nähern. Außerdem beschloss er, dass es erst einmal kein Besuchsrecht für den Vater gibt. Welche Version jedoch stimmt, wird erst vor Gericht geklärt werden können.