Mario von Kelterborn zeigt das Glanzstück seiner Sammlung
Wie entsteht Sammelleidenschaft? Unternehmer Mario von Kelterborn interessieren Werke, die Fragen stellen, die Antworten zulassen und ihn bewegen. Wie der lebensgroße „Avatar“der gefeierten New Yorker Künstlerin Taryn Simon. Was Kelterborn am Werk fesselt? „Man spürt instinktiv, dass etwas nicht stimmt. Die Erklärung findet man auf der dazugehörigen Wandtafel: ein Wesen, zusammengesetzt aus demokratisch gewählten Anführern und Diktatoren.“
Die erste Kunst, die sich der Gründer von „Archie’s Nose“(ein digitales Netzwerk für Museen, Künstler & Sammler) mit Frau Julia gekauft hatte, stammte von Anke Röhrscheid, die in Frankfurts Städelschule Meisterschülerin von Maler und Aktionskünstler Hermann Nitsch war. „Meine Frau war diejenige, die meinen Blick auf die Kunst gelenkt hat“, erzählt der 51-Jährige. „Dafür bin ich ihr bis heute dankbar.“Seit mehr als zehn Jahren hat sich das Ehepaar vor allem auf Videos und Videoinstallationen fokussiert, angefangen mit Gary Hills wichtiger Arbeit „Wall Piece“, mit der dieser 2001 die Biennale Venedig mit Aufsehen auflud. „In meiner Jugend in der DDR war für mich Film das Fenster zur Welt, er half mir, sie zu erkunden, zu verstehen, zu träumen. Deshalb ist Videokunst reizvoll für mich!“Heute besitzt das Paar eine der international wichtigsten Videosammlungen mit Künstlern wie Hito Steyerl und Marcel Odenbach.