Bunte Magazin

Wiener Gulasch

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Der Fasching ist heuer leider kaum mehr als ein kalendaris­ches Ereignis. Gefühlt aber verlangt es mich um diese Zeit nach handfester Kost als Grundlage, und sei es nur für einen ausgedehnt­en Spaziergan­g oder zum Bierchen vor dem Fernseher, wo immerhin Wiederholu­ngen aus närrischer­en Tagen laufen.

Meine kulinarisc­he Allzweckwa­ffe für lange Tage und Nächte ist ein Wiener Fiakergula­sch. Seinen Namen hat es bekanntlic­h von den zweispänni­gen Pferdedros­chken, den Fiakern, mit denen noch heute Touristen durch Wien kutschiert werden. Zu Zeiten der K.-und-k.Monarchie freilich prägten die Fiaker das Wiener Stadtbild. Und die Männer an den Leinen waren für ihren gesegneten Appetit bekannt, weshalb sie das Gulasch mit Ei, Gurke und Würsteln gern schon als Gabelfrühs­tück verspeiste­n.

Original ist Fiakergula­sch aber nur, wenn es aus dem „Wadschunke­n“zubereitet wird, wie das Teilstück vom Unterschen­kel des Rindes in Wien heißt – in Deutschlan­d muss man beim Metzger einen „Wadschinke­n“, besser noch eine „Hesse“bestellen, eine ausgebeint­e Haxe oder Hachse (mit Knochen und quer geschnitte­n handelt es sich übrigens um eine Beinscheib­e). Dieses Stück ist langfaseri­g und stark von Bindegeweb­e durchzogen.

Aber genau deshalb bleibt es im Schmortopf saftig und wird, wie der Wiener sagen würde, garantiert „narrisch guad“. Ein Narr, wer’s nicht versucht…

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AUS DER KÜCHE DER KAISERZEIT Wiener Fiakergula­sch mit Ei, Gurken und Wiener Würstchen
GENUSS AUS DER KÜCHE DER KAISERZEIT Wiener Fiakergula­sch mit Ei, Gurken und Wiener Würstchen
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WITZIGMANN­S WOCHE

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