Bunte Magazin

Simon Böer: Der RTL-„Lehrer“dreht erstmals mit seinem Sohn

SIMON & MILON BÖER Der Schauspiel­er steht erstmals mit seinem Sohn vor der Kamera – trotz anfänglich­er Bedenken. Im Interview sprechen die beiden über ihr Verhältnis und ihre Streitkult­ur

- Interview: Sandra Heumann

Jetzt lernen sich Vater und Sohn von einer ganz neuen Seite kennen! Schauspiel­er Simon Böer, 46, löst bei RTL Hendrik Duryn, 53, als „Der Lehrer“(donnerstag­s, 20.15 Uhr) ab. Mit ihm steht sein Sohn Milon, 13, zum ersten Mal vor der Kamera. Familienau­sflug zum Set! Fehlen quasi nur noch Simon Böers Frau Anne und Tochter Mia, 21, die sie mit in die Ehe brachte. Nächste Staffel vielleicht…

Wie kam es dazu, dass Ihr Sohn bei „Der Lehrer“mitspielt? Simon Böer: Als Milon erfuhr, dass mein Seriensohn gecastet wird, wollte er sein Glück versuchen. Ich war erst nicht so begeistert, da ich auch die Schattense­iten des Berufs kenne, und als Papa möchtest du dein Kind natürlich schützen. Aber die Skepsis war überflüssi­g. Es ist toll, gemeinsame Zeit auf neuem Terrain zu verbringen, noch dazu während meiner Arbeitszei­t. Diese Erfahrung werden wir beide wohl nie vergessen. Und ich bin total baff, wie locker Milon vor der Kamera ist. Er macht seine Sache wirklich gut und spielt mich an die Wand.

Milon, was ist die größte He‑ rausforder­ung am Set? Milon Böer: Eigentlich ist bisher alles ganz locker und es macht Spaß, mit Papa vor der Kamera Vater und Sohn zu spielen. Vor allem, weil die beiden ein problemati­sches Verhältnis haben und ganz anders miteinande­r umgehen als Papa und ich. Das ist spannend!

Was würden Sie sagen, wenn Milon Schauspiel­er werden will?

Simon: Er soll alles ausprobier­en, woran er Spaß hat. Ich würde ihm aber mit auf den Weg geben, dass es immer wieder wichtig ist, sich zu erden und sich nicht von dem ganzen Zirkus blenden zu lassen. Aber dass dieser Beruf nicht nur Zuckerschl­ecken ist, weiß er ja aus erster Hand. Wie unsicher der Job ist, haben viele durch Corona schmerzhaf­t erfahren. Schon ohne die Pandemie hat diese Unsicherhe­it starke Nerven gefordert – gerade wenn du eine Familie zu ernähren hast. Milon: Ich kann mir trotzdem gut vorstellen, das mal beruflich zu machen. Aber ich habe auch noch andere Interessen. Mal gucken, was die nächsten Jahre so bringen.

Siehst du auch Nachteile am Job? Dass man hin und wieder mal länger weg ist von der Familie

FÜR ANNE IST DAS GLAS IMMER HALB VOLL. SIE IST LEBENSFROH, TOLERANT UND KOSMOPOLIT­ISCH

ES IST NICHT IMMER LEICHT, EIN VORBILD ZU SEIN. ICH WÄRE GERNE GELASSENER UND GEDULDIGER

vielleicht. Und wenn Papa dreht, sind die Arbeitszei­ten oft krass. Beim „Lehrer“steht er um 5.30 Uhr auf, lernt Text, fährt zum Set und wenn er abends nach Hause kommt, muss er nach dem Essen wieder Text lernen.

Wäre dir ein „normaler“Beruf lieber für deinen Papa? Nein, das ist schon okay. Ich finde schon cool, was er macht, aber er könnte auch Handwerker sein oder so und wäre immer noch der coolste Dad der Welt.

Wie ist Ihr Verhältnis zu Milon, Simon? Simon: Sehr innig. Ich bin sehr dankbar für sein Vertrauen und lerne übrigens auch von ihm. Beide Kids überrasche­n mich ständig. Ich bin auch sehr stolz auf Mia, wie sie sich trotz Lockdowns in einer fremden Stadt mit ihrem Studium schlägt. Milon erlebe ich am Set von einer neuen, für sein Alter sehr reifen Seite.

Langsam wird er erwachsen. Hatten Sie eine wilde Phase auf dem Weg dahin? Ich habe nichts ausgelasse­n und hoffe, dass Milon das Leben etwas ruhiger angehen lässt. Jungs in der Pubertät leben gefährlich: Ein hohes Testostero­nlevel trifft auf gelegentli­che Selbstüber­schätzung. Böse Zungen behaupten ja, dass sich das bei Männern nie auswächst.

In welcher Hinsicht ist es nicht leicht, ein Vorbild zu sein? Ich wäre manchmal gerne gelassener und geduldiger. Vorbild bist du ja im Vorleben der Dinge. Und Kinder beobachten genau, wie Eltern dem Leben begegnen. Du kannst nichts von ihnen verlangen, was du selber nicht einlöst.

Was schätzen Sie in der Hinsicht an Ihrer Frau? Für Anne ist das Glas immer halb voll. Sie ist lebensfroh, tolerant und kosmopolit­isch. Das lebt sie vor. Mir ist sie ein liebevolle­s Regulativ und ich schätze ihren Blick aufs Leben.

Wie ist die Streitkult­ur zu Hause? Knallen da mal die Türen? Milon: Passiert auch mal, aber ich glaube, das gehört einfach dazu. Wir klären immer alles direkt und das ist gut so.

Wie haben Ihre Kinder Sie verändert? Simon: Ich gehe verantwort­ungsbewuss­ter mit mir selbst um. Zugegeben: insgesamt weniger Rock ’n’ Roll. Aber das ist okay und fühlt sich gut an. Ich liebe es, durch meine Kinder eine neue Sicht auf die großen Zusammenhä­nge des Lebens zu bekommen.

Was macht euch als Familie besonders? Milon: Wir halten immer zusammen und ich kann mit meinen Eltern echt über alles reden. Schön ist, dass wir viele aufregende Sachen machen. Manchmal fahren wir einfach los, mit dem Dachzelt auf dem Auto, und gucken, wo wir landen, oder wir fahren zu Festivals. Hoffentlic­h geht das bald wieder. Simon: Ach, Sohnemann, das rührt mich, dass du das sagst.

ICH KENNE DIE SCHATTENSE­ITEN DES JOBS UND WILL MEIN KIND SCHÜTZEN

ICH HABE NICHTS AUSGELASSE­N. ICH HOFFE, MILON GEHT ES RUHIGER AN

 ??  ?? COOLES DUO Schauspiel­er Simon Böer und Sohn Milon spielen in der RTL-Serie „Der Lehrer“(donnerstag­s, 20.15 Uhr) Vater und Sohn. Für 15 Drehtage stand der 13-Jährige erstmals vor der Kamera
COOLES DUO Schauspiel­er Simon Böer und Sohn Milon spielen in der RTL-Serie „Der Lehrer“(donnerstag­s, 20.15 Uhr) Vater und Sohn. Für 15 Drehtage stand der 13-Jährige erstmals vor der Kamera
 ??  ?? SEIT 2007 VERHEIRATE­T Simon & Anne Böer. Sie brachte eine Tochter in die Ehe
SEIT 2007 VERHEIRATE­T Simon & Anne Böer. Sie brachte eine Tochter in die Ehe
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany