Riani: Das Modeunternehmen klagt gegen längeren Lockdown
Über 150 Unternehmen haben sich mit dem Fashion-Label RIANI solidarisiert und sprechen sich für die Öffnung der Geschäfte aus
Die erneute Verlängerung des Lockdowns und die damit verbundene Perspektivlosigkeit für viele Unternehmen will Familie Buckenmaier nicht länger hinnehmen. Die Inhaber des Fashion-Labels Riani haben Klage eingereicht und fordern eine Gleichstellung des Einzelhandels mit den Friseurbetrieben, die ab 1. März öffnen dürfen: „Jetzt ist Schluss! Wir haben enor‑ me Umsatzrückgänge. Hilfen durch die Poli‑ tik kommen nicht an. Alle von uns brauchen eine andere Perspektive als einen nie en‑ denden Lockdown“, so Geschäftsführerin Martina Buckenmaier.
Ihrer Initiative „Handeln für den Handel“haben sich inzwischen mehr als 150 Modefirmen angeschlossen. „Luisa Cerano beteiligt sich, da die Politik dafür sorgen muss, dass eine der vielfältigsten und gesündesten Handelslandschaften Europas, an die sehr viele Arbeitsplätze geknüpft sind, erhalten bleibt“, erklärt Jürgen Leuthe, Geschäftsführer des Labels aus Nürtingen. Jüngst hatte der Fashion Council Germany in seinem Statusbericht die Relevanz des Modestandorts Deutschland
noch einmal deutlich gemacht: Rund 1,3 Mio. Menschen sind bundesweit in der Modebranche beschäftigt. 2019 trug die Industrie 66 Mrd. Euro zum Bruttoinlandsprodukt bei.
Ohne Frage hat der Lockdown zur Bekämpfung der Pandemie beigetragen, dennoch fehlen den Händlern alternative Konzepte. „Natürlich muss der Schutz der Bevölkerung an oberster Stelle stehen. Aber wir sind davon überzeugt, dass bei Ein‑ haltung der Abstands‑ und Hygieneregeln eine Gesundheitsgefährdung ausgeschlos‑ sen werden kann“, so Dr. Silvia Bentzinger vom Hemdenhersteller Seidensticker.
Und Ralf Schellenberger vom Hosenspezialisten Raffaello Rossi ergänzt: „In unserer Logistikhalle hängen Tausen‑ de Hosen. Unsere Kundinnen und Kunden warten sehnsüchtig auf die Wiedereröff‑ nung der Stores.“