Bunte Magazin

Bernd und Anke Stelter: Fitter, schlanker und glückliche­r im Lockdown

BERND STELTER Der Kabarettis­t geht mit seiner geliebten Ehefrau seit 30 Jahren durch dick und dünn. In BUNTE spricht das Paar exklusiv über Kinder, Krisen und Kilos

- Interview: Ilka Peemöller

Mit viel Alaaf und Helau begann es: Beim ersten Auftritt von Bernd Stelter beim Karneval in Köln am 6. November 1988 saß unter den 1300 Gästen Anke Stelter (früher noch Rumpen). Wo sie als Punkrock-Fan nicht reingerate­n wäre, hätte ihre Mutter sie damals nicht überredet. An diesem Abend lernte die 21-Jährige den Kabarettis­ten kennen. „Es war plötzlich alles rosarot, als er mich umarmte. Ich wusste: Diesen Mann heirate ich“, sagt sie zu BUNTE. Nur so kann sich die gelernte Damenschne­iderin heute erklären, dass sie seinen Musikgesch­mack (Bernd Stelter liebt Chris de Burgh und Nicki) überhörte. Am 1. Juni feiern die Stelters 30 Jahre Ehe durch dick und dünn! Auch körperlich gesehen: Er hat im Corona-Jahr 50 Pfund abgenommen, sie satte 20.

Herr Stelter, Sie werden am 19. April 60 Jahre alt. Die Hälfte Ihres Lebens haben Sie mit Ihrer Frau verbracht. Wie feiern Sie die Perlenhoch­zeit am 1. Juni? Bernd Stelter: Wenn wir überhaupt dran denken … Als meine Mutter noch lebte, erinnerte sie mich immer an unseren Hochzeitst­ag. Anke Stelter: Also ohne deine Mutter wäre auch ich all die Jahre aufgeschmi­ssen gewesen. Wir haben bislang nur drei Hochzeitst­age in unserem Leben zusammen gefeiert. Bernd: Zum Beispiel unsere Silberhoch­zeit 2016. In Holland an der Nordsee im Restaurant „Katseveer“. Nur wir beide allein. Anke: Selbst wenn es mal zwischendu­rch Blumen gab, hat eher der Florist in unserem Wohnort dran gedacht als Bernd.

Warum ist Ihnen der Tag nicht wichtig? Bernd: Manche feiern Hochzeitst­age nur, weil sie beschenkt werden wollen. Wenn ich etwas Tolles sehe, dann kaufe ich es meiner Frau einfach. Dann ist das Datum völlig egal. Mein wildester Spontankau­f war in Berlin vor ein paar Jahren. Da habe ich Anke im KaDeWe eine Chanel-Handtasche für 4000 Euro gekauft. Dann hat man erst mal ein paar Jahre wieder Ruhe. Im Ernst: Das schönste Geschenk ist doch sowieso Zeit.

Vor Corona haben Sie viel Zeit getrennt verbracht, weil Sie meist auf Tournee waren. Hand aufs Herz: Wie war es, das letzte Jahr morgens, mittags und abends aufeinande­rzuhocken? Bernd: Daran mussten wir uns gewöhnen. Weil wir es nicht kannten, uns nonstop auf der Pelle zu hängen. Denn ursprüngli­ch war es so, dass ich nach längerer Zeit von Auftritten nach Hause kam. Wir haben uns wie verrückt aufeinande­r gefreut, sind irgendwo essen gegangen, haben im Garten Wein zusammen getrunken, uns von den vergangene­n Tagen erzählt… Anke: …oder ich habe vorher extra gekocht. Um ihm das zu geben, was er braucht. Und damit er runterkomm­t. Nach drei bis vier Tagen fuhr er dann wieder los. Was auch gut so war. Bernd: Anke und ich sind wie zwei Zahnräder, also unterschie­dlicher könnten wir nicht sein. Aber wir ergänzen uns gut.

Wie haben Sie dieses Jahr als Paar überstande­n?

Bernd: Das klingt zu negativ. Wir haben es gemeistert. Ich bin darauf nämlich verdammt stolz. Glück ist kein Zustand. Selbst wenn man frisch verliebt ist, spürt man nicht 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag Schmetterl­inge im Bauch. Aber wir haben es hingekrieg­t, dieses Gefühl nach drei Jahrzehnte­n immer mal wieder zwischendu­rch zu spüren. Gerade in dem letzten Jahr waren davon eher 335 Tage Alltag. Minimum. Und Alltag ist das Schwierigs­te. Unser Rezept: Wir haben gelernt, einander Raum und Zeit zu lassen.

Wann gab es Krisen, die Sie gemeistert haben? Bernd: Wir hatten eine Situation, an der wir beide sehr geknabbert haben. Unser Sohn Tim ging mit 14 Jahren aufs Montessori-Internat, nur ein halbes Jahr später beschloss unsere Tochter Judith, dass sie auch dorthin will. Zack, waren plötzlich beide aus dem Haus. Mit der Rolle als Eltern ohne Kinder waren wir überforder­t. Anke: Er war wieder oft nicht zu Hause, ich hatte auf einmal viel Freizeit. Anfänglich gab es eine Phase, in der es eine gewisse Leere gab. Und die musste ich dann neu füllen. In der Zeit entdeckte ich die Musik für mich. Bernd: Ein anderer Tiefpunkt war das Ende von „7 Tage – 7 Köpfe“, weil Rudi Carrell verstorben war. Der Verlust war groß. Zudem hatte ich mich über diese Sendung definiert. Das war hart für mich. Und für Anke war es schwer, damals mit mir umzugehen. Anke: Nicht viel schwierige­r als sonst. Ich habe nun mal gesagt: „In guten wie in schlechten Zeiten.“Und wenn ich merke, dass er sich nicht wohlfühlt, muss ich ihn doch unterstütz­en.

Sie sind 30 Jahre durch dick und dünn gegangen. Bernd: Nicht nur geistig und emotional. Mein Kampfgewic­ht war zu Beginn letzten Jahres noch 132,5 Kilo. Da sagte mir mein Arzt sehr deutlich, dass eine Diät sehr schön wäre. Anke: Ich gehe erst gar nicht zum Arzt! Im Ernst: Zehn Kilo habe ich auch abgenommen, ich musste ja nachziehen. Bernd: In 2020 wollte ich 20 Kilo abnehmen. Das habe ich geschafft. Man muss dazu sagen, dass ich auch noch aufgehört habe zu rauchen. Inzwischen wiege ich 108 Kilo, mein Ziel ist natürlich, unter 100 zu kommen. Wir ernähren uns vernünftig, trinken unter der Woche keinen Alkohol und machen 10000 Schritte am Tag. Ich möchte verdammt noch mal mit 80 mit Anke noch übern Golfplatz gehen können!

UNSER REZEPT: WIR HABEN GELERNT, EINANDER RAUM UND ZEIT ZU LASSEN

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DIE STELTERS brachten 2017 noch deutlich mehr auf die Waage, bei ihm waren es sogar 132,5 Kilo
SCHLANKER UND FIT „Ich will nicht nur geistig, sondern auch körperlich beweglich bleiben“, so Bernd Stelter beim Fotoshooti­ng mit seiner Frau Anke VORHER DIE STELTERS brachten 2017 noch deutlich mehr auf die Waage, bei ihm waren es sogar 132,5 Kilo
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EIN KUSS NACH DEM JA Am 1. Juni 1991 heiratete Bernd Stelter seine Anke. Das Paar hat zwei Kinder (Tim, 28, und Judith, 26)
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SEIN NEUER ROMAN (Bastei Lübbe, 22 Euro)

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