Der tiefe GRABEN zwischen Meghan und Kate
DIE HERZOGINNEN waren einst angetreten, um die Monarchie gemeinsam zu modernisieren. Doch seit Längerem schon herrscht Krieg zwischen ihnen – und das Königshaus droht zu zerbrechen
Auf den ersten Blick sind Kate, 39, und Meghan gar nicht so verschieden. Beide sind selbstbewusste Frauen, bürgerlich geboren, und besuchten exklusive Privatuniversitäten, die ihnen den Zugang zur High Society ermöglichten. Meghans Vater bezahlte die Studiengebühren aus einem Lottogewinn. Kate konnte sich die Ausbildung leisten, weil einer ihrer schwerreichen Ahnen einen Fonds für alle Middleton-Nachkommen eingerichtet hatte. Beide heirateten einen Prinzen, die eine William, 38, den zukünftigen König von Großbritannien, die andere dessen Bruder Harry. Viele glaubten, ihre zahlreichen Gemeinsamkeiten seien die Grundlage für eine wunderbare Freundschaft. Mehr noch sogar: Dass sie gemeinsam als Vorbild für Millionen die angestaubte Monarchie mit weiblicher Intuition revolutionieren und in ein neues Zeitalter führen könnten. Jetzt aber tobt der Streit zwischen den Herzoginnen immer erbitterter und stürzt das Königshaus in eine schwere Krise. Und viele stellen sich die Frage: Was auf dem zunächst gemeinsamen Weg ist schiefgelaufen? Warum haben sie ihre große historische Chance verspielt?
Nach dem Skandal-Interview von Meghan und Harry mit Oprah Winfrey weiß man zumindest, dass Kate als konservative Engländerin und Meghan als liberale USAmerikanerin aus unterschiedlichen Galaxien stammen. Beide können sich nicht mal annähernd in die Denke der anderen hi
WIR SIND AUF KEINEN FALL EINE RASSISTISCHE FAMILIE
neinversetzen. Und dieses fehlende Verständnis füreinander führte schließlich zu dem Zerwürfnis, von dem auch ihre Männer, die schicksalhaft verbundenen Brüder, die Söhne Dianas († 36), stark betroffen sind.
Ein Schlüsselmoment für den „Megxit“, ihre Flucht vom ungeliebten Königshof, war laut Meghan folgende Geschichte in der britischen Presse: Sie sei bei der Probe zu ihrer Hochzeit Kates Tochter Charlotte, 5, so harsch angegangen, dass ihre Schwägerin in Tränen ausgebrochen sei. In Wirklichkeit – so Meghan in dem Oprah-Talk – habe Kate sie zum Weinen gebracht. Und sich dafür später mit einem Blumenstrauß entschuldigt. Und eigentlich wäre alles vergessen gewesen, hätte Kate nicht zu den falschen Presseberichten geschwiegen. In Meghans Augen machte sie sich damit zur Komplizin von bösartigen Lügnern. Dieses Mobbing durch ihre Schwägerin habe u.a. dazu geführt, dass sie nicht mehr leben wollte.
Viel schlimmer noch: Meghan rückte Kate in die Nähe von Rassismus, indem sie nicht ausschloss, dass sie über die Hautfarbe ihres ungeborenen Babys spekuliert hatte. William wies den Vorwurf vor einigen Tagen scharf zurück und sagte: „Wir sind auf keinen Fall eine rassistische Familie.“Die Queen kündigte sogar eine Untersuchung zu diesem Thema an. William gab zu, nach dem Skandal-Interview noch nicht mit seinem Bruder geredet zu haben. Was zeigt, wie verletzt er von den Anschuldigungen gegen seine Frau war.
Warum nur gelang es Meghan und Kate nicht, ihre kulturellen Unterschiede zu überwinden und gemeinsam für die gute Sache zu kämpfen? Beiden liegen dieselben Themen am Herzen: mentale Gesundheit, Kinder- und Frauenrechte. Meghan sagte Oprah, dass sie wie im Zeichentrickfilm „Arielle, die Meerjungfrau“ihre Stimme verlor, als sie ihren Prinzen heiratete. Der Palast habe sie zum Schweigen gebracht.
Kate dagegen hat erkannt: Erst ihr gesellschaftlicher Einfluss als Frau des Thronfolgers habe es ihr ermöglicht, Millionen Menschen zu erreichen und von ihren Anliegen zu überzeugen. Als Royal aus tiefster Überzeugung steht sie über den Dingen und kommentiert grundsätzlich keine Medienberichte wie die Tränen-Story vor Harrys Hochzeit.
Streit wird intern geregelt. So will es Queen Elizabeth, 94. Deshalb ließ Kate „nur“Blumen sprechen. Meghan hingegen ist als freidenkende Amerikanerin der Meinung, dass der Palast Lügengeschichten öffentlich richtigstellen muss. Wie wenig sie von ihrer Rolle am Hof verstand, zeigt dazu die Tatsache, dass die Schauspielerin eisern an das Hollywood-Gesetz glaubt: Mit der Popularität steigt auch die eigene Bedeutung. Im Königshaus aber gilt der Grundsatz der Hierarchie. Seine Frau, so enthüllte Harry, drohte Kate in der öffentlichen Gunst zu überstrahlen. Das konnte diese nicht zulassen. Schließlich wird sie einmal Königsgemahlin. Für die selbstbewusste und ehrgeizige Meghan ist es schlicht unvorstellbar, im Rang unter Kate zu stehen. Das führte zum endgültigen Bruch der stolzen Herzoginnen.
Wie schade, dass die beiden im Gestrüpp kleiner und großer Eitelkeiten nicht die einmalige Chance erkannten, als gemeinsames Team veraltete Strukturen aufzubrechen – ja sogar Geschichte zu schreiben!
MEGHAN DROHTE KATE IN DER ÖFFENTLICHEN GUNST ZU ÜBERSTRAHLEN DIE ROYALS WUSSTEN VOM MOBBING GEGEN MEGHAN