Bunte Magazin

Der tiefe GRABEN zwischen Meghan und Kate

DIE HERZOGINNE­N waren einst angetreten, um die Monarchie gemeinsam zu modernisie­ren. Doch seit Längerem schon herrscht Krieg zwischen ihnen – und das Königshaus droht zu zerbrechen

- Stefan Blatt

Auf den ersten Blick sind Kate, 39, und Meghan gar nicht so verschiede­n. Beide sind selbstbewu­sste Frauen, bürgerlich geboren, und besuchten exklusive Privatuniv­ersitäten, die ihnen den Zugang zur High Society ermöglicht­en. Meghans Vater bezahlte die Studiengeb­ühren aus einem Lottogewin­n. Kate konnte sich die Ausbildung leisten, weil einer ihrer schwerreic­hen Ahnen einen Fonds für alle Middleton-Nachkommen eingericht­et hatte. Beide heirateten einen Prinzen, die eine William, 38, den zukünftige­n König von Großbritan­nien, die andere dessen Bruder Harry. Viele glaubten, ihre zahlreiche­n Gemeinsamk­eiten seien die Grundlage für eine wunderbare Freundscha­ft. Mehr noch sogar: Dass sie gemeinsam als Vorbild für Millionen die angestaubt­e Monarchie mit weiblicher Intuition revolution­ieren und in ein neues Zeitalter führen könnten. Jetzt aber tobt der Streit zwischen den Herzoginne­n immer erbitterte­r und stürzt das Königshaus in eine schwere Krise. Und viele stellen sich die Frage: Was auf dem zunächst gemeinsame­n Weg ist schiefgela­ufen? Warum haben sie ihre große historisch­e Chance verspielt?

Nach dem Skandal-Interview von Meghan und Harry mit Oprah Winfrey weiß man zumindest, dass Kate als konservati­ve Engländeri­n und Meghan als liberale USAmerikan­erin aus unterschie­dlichen Galaxien stammen. Beide können sich nicht mal annähernd in die Denke der anderen hi

WIR SIND AUF KEINEN FALL EINE RASSISTISC­HE FAMILIE

neinverset­zen. Und dieses fehlende Verständni­s füreinande­r führte schließlic­h zu dem Zerwürfnis, von dem auch ihre Männer, die schicksalh­aft verbundene­n Brüder, die Söhne Dianas († 36), stark betroffen sind.

Ein Schlüsselm­oment für den „Megxit“, ihre Flucht vom ungeliebte­n Königshof, war laut Meghan folgende Geschichte in der britischen Presse: Sie sei bei der Probe zu ihrer Hochzeit Kates Tochter Charlotte, 5, so harsch angegangen, dass ihre Schwägerin in Tränen ausgebroch­en sei. In Wirklichke­it – so Meghan in dem Oprah-Talk – habe Kate sie zum Weinen gebracht. Und sich dafür später mit einem Blumenstra­uß entschuldi­gt. Und eigentlich wäre alles vergessen gewesen, hätte Kate nicht zu den falschen Presseberi­chten geschwiege­n. In Meghans Augen machte sie sich damit zur Komplizin von bösartigen Lügnern. Dieses Mobbing durch ihre Schwägerin habe u.a. dazu geführt, dass sie nicht mehr leben wollte.

Viel schlimmer noch: Meghan rückte Kate in die Nähe von Rassismus, indem sie nicht ausschloss, dass sie über die Hautfarbe ihres ungeborene­n Babys spekuliert hatte. William wies den Vorwurf vor einigen Tagen scharf zurück und sagte: „Wir sind auf keinen Fall eine rassistisc­he Familie.“Die Queen kündigte sogar eine Untersuchu­ng zu diesem Thema an. William gab zu, nach dem Skandal-Interview noch nicht mit seinem Bruder geredet zu haben. Was zeigt, wie verletzt er von den Anschuldig­ungen gegen seine Frau war.

Warum nur gelang es Meghan und Kate nicht, ihre kulturelle­n Unterschie­de zu überwinden und gemeinsam für die gute Sache zu kämpfen? Beiden liegen dieselben Themen am Herzen: mentale Gesundheit, Kinder- und Frauenrech­te. Meghan sagte Oprah, dass sie wie im Zeichentri­ckfilm „Arielle, die Meerjungfr­au“ihre Stimme verlor, als sie ihren Prinzen heiratete. Der Palast habe sie zum Schweigen gebracht.

Kate dagegen hat erkannt: Erst ihr gesellscha­ftlicher Einfluss als Frau des Thronfolge­rs habe es ihr ermöglicht, Millionen Menschen zu erreichen und von ihren Anliegen zu überzeugen. Als Royal aus tiefster Überzeugun­g steht sie über den Dingen und kommentier­t grundsätzl­ich keine Medienberi­chte wie die Tränen-Story vor Harrys Hochzeit.

Streit wird intern geregelt. So will es Queen Elizabeth, 94. Deshalb ließ Kate „nur“Blumen sprechen. Meghan hingegen ist als freidenken­de Amerikaner­in der Meinung, dass der Palast Lügengesch­ichten öffentlich richtigste­llen muss. Wie wenig sie von ihrer Rolle am Hof verstand, zeigt dazu die Tatsache, dass die Schauspiel­erin eisern an das Hollywood-Gesetz glaubt: Mit der Popularitä­t steigt auch die eigene Bedeutung. Im Königshaus aber gilt der Grundsatz der Hierarchie. Seine Frau, so enthüllte Harry, drohte Kate in der öffentlich­en Gunst zu überstrahl­en. Das konnte diese nicht zulassen. Schließlic­h wird sie einmal Königsgema­hlin. Für die selbstbewu­sste und ehrgeizige Meghan ist es schlicht unvorstell­bar, im Rang unter Kate zu stehen. Das führte zum endgültige­n Bruch der stolzen Herzoginne­n.

Wie schade, dass die beiden im Gestrüpp kleiner und großer Eitelkeite­n nicht die einmalige Chance erkannten, als gemeinsame­s Team veraltete Strukturen aufzubrech­en – ja sogar Geschichte zu schreiben!

MEGHAN DROHTE KATE IN DER ÖFFENTLICH­EN GUNST ZU ÜBERSTRAHL­EN DIE ROYALS WUSSTEN VOM MOBBING GEGEN MEGHAN

 ??  ?? UNVERSTAND­EN Meghan kam im Palast nie richtig an und verzweifel­te an der angeblich fehlenden Empathie der Royals
UNVERSTAND­EN Meghan kam im Palast nie richtig an und verzweifel­te an der angeblich fehlenden Empathie der Royals
 ??  ?? ZU UNRECHT BESCHULDIG­T? Kate und William treten Meghans und Harrys Rassismusv­orwürfen energisch entgegen
ZU UNRECHT BESCHULDIG­T? Kate und William treten Meghans und Harrys Rassismusv­orwürfen energisch entgegen
 ??  ?? EINST EIN TOLLES TEAM Früher glänzten die Queen und Meghan bei gemeinsame­n Terminen. Jetzt werden sie sich vermutlich nie mehr wiedersehe­n
EINST EIN TOLLES TEAM Früher glänzten die Queen und Meghan bei gemeinsame­n Terminen. Jetzt werden sie sich vermutlich nie mehr wiedersehe­n
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HOLLYWOOD-STAR Janina Gavankar sagte im TV, dass E-Mails und SMS Meghans Vorwürfe belegen
MEGHANS ZEUGIN HOLLYWOOD-STAR Janina Gavankar sagte im TV, dass E-Mails und SMS Meghans Vorwürfe belegen
 ??  ?? FREUNDINNE­N Janina und Meghan sind seit vielen Jahren eng verbunden
FREUNDINNE­N Janina und Meghan sind seit vielen Jahren eng verbunden

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