HUND & BABY – SO FUNKTIONIERT’S
VERHALTENSTIPPS von Hundetherapeut Masih Samin
Seit 15 Jahren hilft Hundeflüsterer und Autor Masih Samin („Stadt-Wölfe“, GU Verlag) Hundebesitzern dabei, die Kommunikation zwischen ihnen und ihrem Vierbeiner zu verbessern. Er sieht sich als eine Art Brücke zwischen Mensch und Tier.
Worauf sollte man als Hunde-Mama achten, wenn man ein Baby bekommt? Man sollte sich vor allem früh darüber klar werden, welch große Veränderung es für beide Seiten bedeutet. Plötzlich hat man keine Zeit oder Kraft mehr für ausgiebige Spaziergänge. Schlaflosigkeit, Unruhe oder das Schreien des Kindes übertragen sich auf den Hund. Und der ist absolut abhängig von uns. Ohne uns kann er weder raus noch fressen, nicht mal sein Geschäft erledigen. Wenn diese Routinen plötzlich wegbrechen, wird er unsicher. Im schlimmsten Fall kompensiert ein Hund das, indem er sein Verhalten ändert. Der Fachbegriff dafür ist expandierendes Verhalten. Er knurrt fremde Hunde an, hört nicht mehr oder will gar nicht mehr raus.
Wie verhindert man das und schafft zugleich einen sicheren Raum fürs Kind? Man kann seinen Hund schon während der Schwangerschaft an einen Hundesitter gewöhnen, der mit ihm rausgeht. Genauso kann man ihn dazu bringen, nicht mehr im gemeinsamen Bett zu schlafen, indem man ihm ein eigenes, kuscheliges Bettchen in der Nähe bereitet. Eine andere Möglichkeit ist, schon vor der Geburt eine Decke für das Kind zu etablieren, die für das Tier tabu ist. Oder gleich das ganze Kinderzimmer zur hundefreien Zone erklären.
Wie nähern sich Hund und Baby an? Ganz natürlich! Wenn man mit dem Neugeborenen auf dem Sofa sitzt, gesellt sich der Hund zum „Rudel“. Nur alleine sollte man die beiden niemals lassen! Ein Hund ist kein Aufpasser und so etwas wie Welpenschutz gibt es entgegen aller Mythen auch nicht!