Barbara Wussow:
BARBARA WUSSOW Die erfolgreiche Schauspielerin spricht über die Höhen und Tiefen ihrer 30-jährigen Ehe – und auch über drei Fehlgeburten
Die Kinder halten sie jung
Widder, Aszendent Wassermann, ist das Sternzeichen von Barbara Wussow, ihr Mann Albert Fortell, 68, ist Krebs, Aszendent Löwe. „Da prallen emotionale Welten aufeinander“, sagt die beliebte Schauspielerin zu BUNTE. „Ich bin wie heiße Luft, die manchmal aus dem Kessel entweichen muss. Auch Löwe-Männer sind schnell impulsiv.“Sie lacht. „In unserer Ehe sprühen schon immer die Funken. Zum Glück holt mein Mann mich schnell wieder runter. Wir kennen uns in- und auswendig. Das ist der Vorteil, wenn man bald 40 Jahre ein Liebespaar ist.“Die Tochter des verstorbenen Schauspielerpaares Klausjürgen Wussow und Ida Krottendorf war 22, als sie sich in den neun Jahre älteren Schauspieler
und Autor verliebte. „Damals war ich unglaublich schüchtern. Albert hat mich als eine 1000-prozentig andere Frau kennengelernt. Erst durch den Schauspielberuf wurde ich viel offener und lernte, aus mir rauszugehen. Mein Beruf war eine Lebenstherapie und hat mich ausbrechen lassen wie ein Vulkan. Vom Temperament, von meiner Lebensfreude und von dem Mut, auf andere Menschen zuzugehen.“Sie strahlt. „Ich liebe es, auf der Straße oder im Flugzeug von wildfremden Menschen angesprochen zu werden und spannende Gespräche zu führen. Auch auf dem ,Traumschiff‘ setze ich mich zu Passagieren an den Tisch, höre mir deren Lebensgeschichten an. Mit einigen entwickelte sich im Laufe der Jahre eine herzliche Bekanntschaft. Zwei ältere, sehr nette Ehepaare buchen ihre Schiffsreisen inzwischen gezielt nach unseren Dreharbeiten.“
Bis Mitte Februar war Wussow mit ihren Kollegen der ZDF-Reihe „Das Traumschiff“auf den Malediven, auch ihren 60. Geburtstag am 28. März wird sie auf dem Schiff feiern. Wegen der Pandemie liegt die „Amadea“im Hafen von Bremerhaven, dort werden die Innenaufnahmen gedreht. „Ich trinke sicher mit meinen Kollegen rund um unseren Kapitän Florian Silbereisen ein Gläschen Wein. Das Fest mit meiner Familie holen wir nach“, erzählt sie. „Das schönste Geschenk habe ich mir selbst gemacht: meinen eigenen Wein. Einen Grünen Veltliner, sehr gute Traube, goldprämiert, 13-prozentig. Eine liebe Freundin von mir ist Winzerin, Renate Paul in Leobendorf im Wiener Weinviertel. Er schmeckt hervorragend und trägt den Namen ‚Zeitlos‘ – so, wie ich mich fühle.“
Ihr Alter sieht man Ihnen wirklich nicht an. Morgens, beim Blick in den Spiegel, fühle ich mich wie 120. Mittags dann wie 50. Es kommt auf die innere Einstellung an, die ist bei mir jugendlich. Außerdem haben wir junge Kinder, Nikolaus ist 23, Johanna 15, sie halten uns jung. Auch mein Beruf erlaubt es mir, kindisch zu sein. Ich darf ewig spielen, in andere Figuren schlüpfen, und beherzige das Motto von Max Reinhardt: „Ein Schauspieler ist ein Mensch, dem es gelungen ist, die Kindheit in die Tasche zu stecken und sie bis an sein Lebensende darin aufzubewahren.“Ich zaubere sie immer wieder hervor, wenn ich sie brauche.
Wollten Sie bewusst so spät Mutter werden?
Nein! Bei unserer Hochzeit war ich 30. Mein Mann wünschte sich sofort Kinder, ich wollte ihn noch ein bisschen allein genießen. Irgendwann bekam ich Sorge, ich wollte ja mindestens vier Kinder haben. Kinder sind für mich das Größte. Als ich 38 war, kam Gott sei Dank Nikolaus zur Welt. Der Abstand zu Johanna ist so groß, weil ich drei Fehlgeburten hatte, immer in der zwölften Woche. Auch die Schwangerschaft mit ihr war schwierig, ich musste sieben Monate liegen. Das Einzige, was ich im Leben bereue, ist, so spät Kinder bekommen zu haben, und der frühe Tod meiner Eltern. Ich denke an sie mit einer großen Sehnsucht und Wärme und finde es schade, dass meine Kinder keine Großeltern hatten.
Was für eine Mutter sind Sie? Eine Glucke. Ich lasse sie nur ungern erwachsen werden und genieße es, beide noch zu Hause zu haben. Nikolaus arbeitet als Zauberer, Johanna geht aufs Gymnasium. Sie ist zart, aber nicht schüchtern. Niki hat den Wiener Charme seines Vaters. Wobei, hätte ich Albert damals nicht gefragt, ob wir nach acht Jahren endlich heiraten wollen, hätten wir es wohl bis heute noch nicht getan.
Dachten Sie in all den Jahren mal daran, ihn zu verlassen? Nein. Kurz bevor wir uns trennen wollen, gehe ich mit dem Hund im Wienerwald spazieren und mein Mann fährt in die Berge zum Skifahren. Anschließend können wir herrlich über uns lachen. Wir haben so vieles gemeinsam durchgestanden. Das schweißt uns für die Ewigkeit zusammen.
Haben Sie eigentlich Kontakt zu Ihren Brüdern Sascha und Benjamin Wussow? Sascha wohnt mit seiner Frau und deren Kindern in Wien, wir verstehen uns gut. Mit Benjamin habe ich losen Kontakt, er lebt in Madrid. Ich finde es wunderbar, dass er verheiratet ist und bald Papa wird. Seine Frau sieht entzückend aus. Alles in allem führe ich ein glückliches Familienleben. Gott sei Dank.
ICH HATTE DREI FEHLGEBURTEN. IMMER IN DER ZWÖLFTEN WOCHE