Ein Star-Golfer mit Superhirn
Sein Spitzname ist „Mister Consistency“– dieses Versprechen erfüllt Bernhard Langer, 63, mit seiner ganzen Persönlichkeit. Vermutlich hat kein Weltklasse-Golfer in seiner Karriere mehr Beständigkeit bewiesen. Vergangenen Donnerstag ging der Deutsche zum 38. Mal beim Masters in Augusta an den Start, dem legendärsten Golfturnier der Welt. Allein auf diesem Platz im amerikanischen Georgia hat Langer, der erfahrenste und älteste Spieler im Feld, bisher mehr als zwei Millionen Dollar
Preisgeld eingespielt. Dieses Jahr verpasste er allerdings den Cut, die Qualifikation für die Finalrunden. Den Altersrekord in der gesamten Turniergeschichte hält er trotzdem.
Die Ausnahmekarriere des Maurersohns aus Anhausen bei Augsburg begann mit kleinen, dem kargen Taschengeld zuträglichen Diensten auf dem nahe gelegenen Golfplatz. Als er einen gebrauchten Schläger geschenkt bekam, entdeckte Langer seine Freude an dem technisch komplizierten Spiel und entwickelte bald die Eigenschaften, um die ihn viele seiner inzwischen wesentlich jüngeren Konkurrenten bewundern. Langer gilt als kompromissloser Perfektionist, disziplinierter Asket und als Konzentrationswunder. Jede Unebenheit des Rasens, jede Bodenwelle auf den Greens von Hunderten Plätzen habe er in seinem Superhirn gespeichert, erzählt man sich. Diesen Vorteil will der AusnahmeGolfer, der mit seiner amerikanischen Ehefrau Vikki Carol heute vorwiegend in Florida lebt, offenbar noch lange ausnutzen. Als er neulich das Gerücht hörte, für das Masters im elitären Augusta National Golf Club gelte eine Altersgrenze von 65, erkundigte er sich besorgt beim Turnierchef. „Du kannst spielen, so lange du willst“, habe dieser ihn beruhigt. Damit war die Welt der Golf-Ikone wieder in Ordnung.