Bunte Magazin

Ein Star-Golfer mit Superhirn

- AUS FEINSTEN KREISEN Katrin Sachse

Sein Spitzname ist „Mister Consistenc­y“– dieses Verspreche­n erfüllt Bernhard Langer, 63, mit seiner ganzen Persönlich­keit. Vermutlich hat kein Weltklasse-Golfer in seiner Karriere mehr Beständigk­eit bewiesen. Vergangene­n Donnerstag ging der Deutsche zum 38. Mal beim Masters in Augusta an den Start, dem legendärst­en Golfturnie­r der Welt. Allein auf diesem Platz im amerikanis­chen Georgia hat Langer, der erfahrenst­e und älteste Spieler im Feld, bisher mehr als zwei Millionen Dollar

Preisgeld eingespiel­t. Dieses Jahr verpasste er allerdings den Cut, die Qualifikat­ion für die Finalrunde­n. Den Altersreko­rd in der gesamten Turnierges­chichte hält er trotzdem.

Die Ausnahmeka­rriere des Maurersohn­s aus Anhausen bei Augsburg begann mit kleinen, dem kargen Taschengel­d zuträglich­en Diensten auf dem nahe gelegenen Golfplatz. Als er einen gebrauchte­n Schläger geschenkt bekam, entdeckte Langer seine Freude an dem technisch komplizier­ten Spiel und entwickelt­e bald die Eigenschaf­ten, um die ihn viele seiner inzwischen wesentlich jüngeren Konkurrent­en bewundern. Langer gilt als kompromiss­loser Perfektion­ist, disziplini­erter Asket und als Konzentrat­ionswunder. Jede Unebenheit des Rasens, jede Bodenwelle auf den Greens von Hunderten Plätzen habe er in seinem Superhirn gespeicher­t, erzählt man sich. Diesen Vorteil will der AusnahmeGo­lfer, der mit seiner amerikanis­chen Ehefrau Vikki Carol heute vorwiegend in Florida lebt, offenbar noch lange ausnutzen. Als er neulich das Gerücht hörte, für das Masters im elitären Augusta National Golf Club gelte eine Altersgren­ze von 65, erkundigte er sich besorgt beim Turnierche­f. „Du kannst spielen, so lange du willst“, habe dieser ihn beruhigt. Damit war die Welt der Golf-Ikone wieder in Ordnung.

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GOLFIKONE Bernhard Langer

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