„Ich eigne mich nicht als OPFER“
SENTA BERGER Wirbel um die Star-Schauspielerin: Wurde sie Opfer sexueller Übergriffe durch Kollegen?
ICH WAR STARK GENUG, MICH GEGEN BELÄSTIGUNGEN ZU WEHREN
Die Nachricht klang nach einer späten Enthüllung: Senta Berger, Star in Film und Fernsehen seit sechs Jahrzehnte, sprach über sexuelle Übergriffe durch berühmte Kollegen in den 1960er-Jahren. Hollywood-Produzent Darryl F. Zanuck sei ihr in seiner Suite in New York zu nahe gekommen – sie flüchtete über die 5th Avenue. Ihr Filmpartner, der große O. W. Fischer, habe sie nach Drehschluss regelrecht überfallen – in eindeutiger Absicht. BUNTE fragte nach.
Wurden Sie je Opfer sexuellen Missbrauchs? Nein. Ich eigne mich auch überhaupt nicht als Opfer. Das Wort Missbrauch ist in meinem Sprachgebrauch anders verankert.
Wie war das mit Kirk Douglas und dem Kuss, der nicht im Drehbuch stand? Der Kirk hat das halt versucht, mein Gott, ich hab mich da nicht missbraucht gefühlt. Das war eine Unsensibilität. Man sollte eine Situation doch einschätzen können als Mann, habe ich mir damals gedacht. Es war höchstens eine Belästigung. Wenn jemand versucht, mich zu küssen, ist es meine Wahl, mich zu wehren oder zu lachen oder es gut zu finden. Es ist auch Quatsch, dass das jetzt in einen Topf geworfen wird mit O. W. Fischer, der mich ja tatsächlich überfallen hat.
Das war während der Dreharbeiten zu „Es muss nicht immer Kaviar sein“im Jahr 1960. Wie sehen Sie das heute? Das tat weh und es war demütigend, aber es war im Grunde auch kein Missbrauch, weil ich stark genug war, mich zu wehren. Ich war 20 Jahre alt und ich hätte vielleicht noch besser und kühler und intelligenter reagieren können, aber als Opfer fühle ich mich auch dabei nicht. Allein schon deshalb, weil ich es ja nie verheimlicht oder geschluckt habe. Ich habe ja so
ES TAT WEH UND WAR DEMÜTIGEND, ABER ES WAR KEIN MISSBRAUCH