Vor allem ältere Menschen fallen bei STÜRZEN oft auf die Schulter
kugelungen und Sehnenverletzungen die häufigsten Diagnosen. „Gerade ältere Menschen fallen bei Stürzen oft direkt auf die Schulter und brechen sich dann typischerweise den Oberarmkopf“, erklärt Dr. Georg Öttl, Schulterspezialist am Zentrum für Orthopädie und Sportmedizin (ZFOS) in München. Schlüsselbeinfrakturen oder Gelenkauskugelungen seien eher bei Jüngeren zu beobachten.
Wie findet der Arzt heraus, was mir fehlt?
Stellt sich ein Patient mit unspezifischen Schulterschmerzen beim Orthopäden vor, erfolgt nach der Besprechung der Vor und Krankengeschichte eine gründliche körperliche Bestandsaufnahme: „Dazu gehören vor allem die Begutachtung der Haltung und der aktiven sowie passiven Beweglichkeit der Schulter, außerdem kommen verschiedene Provokations-, Funktions- und neurologische Tests zum Einsatz“, erklärt Sabine Bleuel. Im Anschluss werden Gelenk, Muskel und Schleimbeutelsituation in der Regel mittels Sonografie (Ultraschall) erfasst. Die knöcherne Situation, zum Beispiel im Hinblick auf Fehlstellungen oder Schulterdachenge, lässt sich anhand von Röntgenaufnahmen beurteilen; reicht das nicht aus, wird eine Magnetresonanztomografie (MRT) veranlasst. Bei Knochenbrüchen, zum Beispiel nach Stürzen, kann auch eine Computertomografie (CT) notwendig sein.
Welche konservativen Therapien haben sich bewährt?
Bei starken Schulterschmerzen und Bewegungsunfähigkeit verordnet der Orthopäde meist vorübergehend Schmerzmittel – meist nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen. „Abhängig von der Diagnose kann in schweren Fällen auch eine kurzzeitige, hoch dosierte Gabe von Cortison sinnvoll sein“, so Dr. Bleuel. Daneben haben sich zahlreiche Spezialtherapien etabliert, deren Kosten aber in der Regel nicht von den gesetzlichen Kassen übernommen werden: Für die Plättchenreiche Plasmatherapie (PRP) wird dem Patienten Blut abgenommen und daraus
konzentriertes (thrombozytenreiches) Plasma extrahiert. Ins Gelenk injiziert soll es helfen, Knorpel und Gewebe zu heilen, an Muskel und Bindegewebe kann es das Gewebe zur Reparation anregen. Manchmal wird auch das Bindegewebsprotein Hyaluron gespritzt, um die Gleitfähigkeit des Knorpels zu verbessern. Darüber hinaus können physikalische Verfahren durch mechanische Druckwellen (Stoßwellentherapie), Laserstrahlen (Lasertherapie) oder ein starkes Magnetfeld (hochenergetische Induktionstherapie) Nerven, Muskeln, Sehnen(ansätze) oder Blutgefäße stimulieren und Regenerationsprozesse fördern.
„Um die Körperhaltung zu verbessern, einseitige Bewegungsabläufe auszugleichen, die Schulter zu stabilisieren und Folgeerkrankungen vorzubeugen, ist vor allem eine konsequente Physiotherapie wichtig, die von der Krankenkasse gezahlt wird“, betont die Fachärztin. Ergänzend machen Schulterpatienten oft gute Erfahrungen mit Osteopathie: „Dabei handelt es sich um ein ganzheitliches
SCHON AN DER HALTUNG KANN EIN ARZT OFT ERKENNEN, WAS LOS IST