Bunte Magazin

DAS SCHULTERGE­LENK IN SEINER KOMPLEXITÄ­T NUTZEN

- A. M.

Auch bei Schulterpr­oblemen gilt: Vorbeugen ist besser als Heilen. Der Osteopath Dr. Torsten Pfitzer gibt Tipps, wie Sie das Gelenk fit halten.

Dr. Pfitzer, womit schaden wir unseren Schultern am meisten? Mit Bewegungsm­angel! Um das Schulterge­lenk gesund und die Muskeln in Balance zu halten, reicht es nicht, den ganzen Tag am PC zu sitzen und die Maus hin- und herzubeweg­en: Es wird dabei kaum beanspruch­t und vom Brustmuske­l nach vorn gezogen. Zudem wird der Raum am Schlüsselb­ein verengt, durch den Gefäße und Nerven fließen.

Zum sportliche­n Ausgleich gehen ja viele Menschen joggen … Auch dabei werden die Schultern üblicherwe­ise nur in geringem Umfang bewegt.

Wozu raten Sie? Stehen Sie regelmäßig vom Schreibtis­ch auf und lassen Sie zum Beispiel immer beim E-Mail-Lesen Ihre Schultern nach hinten kreisen. Achten Sie stets darauf, die Schultern locker zu lassen, und atmen Sie bewusst. Beim Joggen können Sie die Schultern mithüpfen lassen, die Arme zur Seite kreisen oder Sidesteps mit mitschwing­enden Armen einbauen. Grundsätzl­ich ist es wichtig, das Schulterge­lenk in seiner Komplexitä­t zu nutzen: Affen hangeln sich von Ast zu Ast. Das lässt sich auch am Kletterger­üst nachmachen! Ist es sinnvoll, gezielt Überkopfsp­ortarten wie Badminton zu betreiben? Für gesunde Menschen schon. Aber Vorsicht, wenn Sie bereits zu Schulterpr­oblemen neigen: Haben sich die Gelenkkaps­el und Muskeln durch Nichtgebra­uch zusammenge­zogen, können durch Überkopfsp­ort schnell Verletzung­en entstehen.

Welche Sportarten empfehlen Sie stattdesse­n? Gezielte Gymnastik, Nordic Walking mit Stöcken, Rückenkrau­len. Auch asiatische Bewegungsl­ehren wie Tai-Chi oder Qigong sind ideal, weil sie das gesamte Fasziensys­tem in Einklang bringen.

Was ist zu beachten, wenn die Schulter vor allem nachts und morgens zwickt?

Die meisten Menschen sind Seitenschl­äfer. Dabei wird die Schulter oft vorgedrück­t, sodass die Gefäße unter dem Schlüsselb­ein leiden und sich der Brustmuske­l verkürzt. Falls Sie in Rückenlage nicht zur Ruhe kommen, achten Sie darauf, beim Schlafen auf der Seite Schulterbl­att und Arm nach hinten zu rotieren.

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Zum Weiterlese­n: wie Schultersc­hmerzen entstehen und welche Übungen helfen
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Dr.Torsten Pfitzer, Osteopath

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