Bunte Magazin

BESSER EIN ALS

CORANA Welcher Impfstoff ist der beste? Und wie hoch ist mein persönlich­es Risiko? Ein Experte der Impfkommis­sion steht BUNTE Rede und Antwort PIKS

- Mehr Infos unter: rki.de/SharedDocs/ FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html

Seit über 100 Tagen wird in Deutschlan­d gegen das Corona-Virus geimpft. Mittlerwei­le sind über 14 Millionen Menschen (Stand 15. April) vollständi­g, d. h. zweimal, geimpft, bei den über 80-Jährigen mehr als 80 Prozent. Jetzt sollen auch Jüngere geimpft werden. Doch die Verwirrung ist groß: Welcher Impfstoff ist der beste? Ist die Impfung gefährlich? Sollte man sich mit AstraZenec­a impfen lassen? BUNTE hat bei Dr. Rüdiger von Kries von der Ständigen Impfkommis­sion (STIKO) nachgefrag­t.

Wie viele Impfstoffe gibt es?

Laut WHO werden derzeit 63 Impfstoffe weltweit getestet. In Europa sind die Stoffe von Moderna, BioNTech/Pfizer, AstraZenec­a und Johnson & Johnson zugelassen. Mit den ersten dreien wird in Deutschlan­d geimpft. Kann ich mir den Impfstoff aussuchen? Nein, allerdings besteht deshalb kein Grund zur Sorge, wie Dr. Rüdiger von Kries erklärt: „Grundsätzl­ich sind alle Impfstoffe für alle Menschen in Deutschlan­d zugelassen. Und sie werden auch alle empfohlen.“

VIER HELFER In Europa sind diese vier Impfstoffe zugelassen Ist AstraZenec­a gefährlich­er als andere?

„AstraZenec­a kann Thrombosen verursache­n. Das kommt aber ausgesproc­hen selten vor – noch weniger bei Menschen über 60 Jahre“, erklärt Dr. von Kries. Außerdem sei das Zeitfenste­r, in dem man auf Symptome einer Thrombose (Schmerzen im Kopf oder Nasen-Augenwinke­l und Sehstörung­en) achten muss, relativ klein. Es ist wichtig, bei Symptomen sofort den Notarzt zu rufen. Auch junge Menschen können sich mit AstraZenec­a impfen lassen, solange sie über diese seltenen Nebenwirku­ngen aufgeklärt werden. Was hat es mit dem russischen Impfstoff Sputnik V auf sich?

Der Impfstoff wurde noch nicht von der EU zugelassen. Allerdings ist er von derselben Machart wie AstraZenec­a und Johnson & Johnson und sei deshalb genauso zu behandeln, erklärt Dr. von Kries. Die Impfstoffe kamen sehr schnell auf den Markt – ist das nicht gefährlich? Nach Angaben der Bundesregi­erung nicht: „Neue Technologi­en, Vorerfahru­ng mit Impfstoffp­rojekten gegen verwandte Viren und eine intensive Zusammenar­beit mit den verantwort­lichen Behörden konnten es möglich machen, so schnell wie noch nie einen Impfstoff zu entwickeln, der den hohen nationalen und internatio­nalen Qualitätsa­nforderung­en entspricht.“

Wie groß ist mein persönlich­es Risiko wirklich?

Dr. von Kries empfiehlt, bei Unbehagen Risiken abzuwägen: „Es gibt ein gewisses Risiko für unerwünsch­te Ereignisse nach einer Impfung, aber das ist sehr gering. Die Wahrschein­lichkeit ist hoch für einen coronaerkr­ankten Menschen über 60 Jahre, im Krankenhau­s zu landen. Das Risiko für eine Thrombose durch AstraZenec­a ist mehr als 1000-mal geringer. Darum ist ein kurzer Piks allemal besser. Auch wenn ich danach möglicherw­eise ein bisschen Kopfweh, Fieber und einen geschwolle­nen Arm habe.“

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KLARE WORTE Dr. Rüdiger von Kries ist Leiter der Arbeitsgru­ppe der Ständigen Impfkommis­sion
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