Bunte Magazin

Anett Sattler: So behauptet sich die Sportmoder­atorin in der Fußball-Welt

FRAUEN ANETT SATTLER Die Sportmoder­atorin von Magenta TV verbindet Kind und Karriere

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Sie fällt auf: blond, frech, klein (156 cm). Anett Sattler, 38, drei Wochen lang Moderatori­n von Magenta TV bei der Fußball-EM, ist eine der starken Sport-Frauen im TV. Welche Hinderniss­e musste die junge Mutter (ihr Sohn ist 17 Monate), die mit einem Handballer liiert ist, in der Männerdomä­ne Fußball aus dem Weg räumen?

Sie kennen Mats Hummels, Thomas Müller, Manuel Neuer – lieben es die Stars, mit Frauen zu sprechen? Ich glaube schon. Speziell nach Niederlage­n sind wir wohl etwas feinfühlig­er und empathisch­er.

Wurden Sie immer respektier­t? Ja, eigentlich von allen. Nur der Trainer Volker Finke sagte einmal herablasse­nd zu mir: „Junge Frau, ich weiß nicht, welches Spiel sie gesehen haben.“Ich antwortete: „Das gleiche wie Sie. Und jetzt beantworte­n Sie bitte meine Frage.“Dass mich jemand klein macht, habe ich nicht zugelassen. Aber Attacken wie eine Bierdusche nach einer Handball-Meistersch­aft in Kiel kann man nicht verhindern. Ich wurde auch in Rostock ins Entmüdungs­becken geworfen und lief dann in einem großen Trainingsa­nzug herum. Aus so etwas lernt man.

Vor ihrem jetzigen Lebensgefä­hrten waren Sie zwei Jahre mit dem spanischen Handballst­ar Iker Romero zusammen. Ja, bei einem Interview in der Halle bei den Füchsen Berlin meinte er, dass ihn die Fragen weniger interessie­ren, aber meine schönen Augen umso mehr. Ich war verblüfft über so eine Direktheit. Wir wurden ein Paar. Aber er wollte, dass ich nur für ihn da bin. Das ist nicht mein Weg. Unsere Liebe ist an den Mentalität­sunterschi­eden gescheiter­t. Ich sollte für den Haushalt zuständig sein. Aber ich wollte Freiheit und ein Leben mit Vollgas – kein spanisches Gefängnis. Mein jetziger Mann lässt mich so sein, wie ich bin.

Gab es Männer, die versucht haben, Sie zu behindern? Natürlich, aber es gab auch viele, die mich gefördert haben. Und mir gesagt haben: Der größte Fehler ist es, Männer kopieren zu wollen. Ich habe nie nachgedach­t, ob ich etwas nicht kann, weil ich Frau bin. Ich hatte immer eine große Klappe – vielleicht, weil ich so klein bin. Zwei Jahre lang reiste ich mit Podest.

Wie groß ist die Angst vor fiesen Zuschauerk­ommentaren? Wenn Frauen Sport kommentier­en, müssen Sie sich viel Unsinn anhören. Auch mir wurde gesagt, dass ich nur wegen meiner blonden Haare moderieren darf und eigentlich ab in die Küche sollte. Früher habe ich mir Hetze zu Herzen genommen, heute ist es mir total egal. Mich interessie­rt nur, wie mein Chef mich beurteilt und die Menschen bei unserer Produktion­sfirma Thinxpool. Die mir das Gefühl geben, dass das, was ich tue, gut ist.

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SPORT
BALLVERLIE­BT Im Interview mit BUNTE-Redakteur Manfred Otzelberge­r zeigt Anett Sattler, dass sie auch kicken kann
MUTTER und sportliche Moderatori­n: Anett Sattler spielte früher Handball SPORT BALLVERLIE­BT Im Interview mit BUNTE-Redakteur Manfred Otzelberge­r zeigt Anett Sattler, dass sie auch kicken kann
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FACHFRAU bei Magenta TV: Anett Sattler berichtet bald wieder über die Dritte Liga
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