Der TOD macht mir keine ANGST
MARIA VON WELSER Der preisgekrönten TV-Journalistin mussten schon wieder zwei Tumoren im Kopf entfernt werden. Ihren 75. Geburtstag feierte sie mit ihrer Familie auf Ibiza, erzählt sie voller Lebensmut im BUNTE-Gespräch
Das schönste Geschenk für Maria von Welser zum 75. Geburtstag war die gemeinsame Zeit mit ihren Liebsten. Die preisgekrönte Fernsehjournalistin (ZDFFrauenmagazin „ML Mona Lisa“) und Buchautorin und ihr Mann Klaus Häusler, 82, ehemaliger Luftwaffenoffizier, weilten seit Mai auf Ibiza, dort besitzen die Eheleute aus Hamburg seit bald 21 Jahren ein Haus.
Kurz vorm 26. Juni, ihrem Geburtstag, reisten ihre Söhne Florian, 53, und Poldi, 48, (aus ihren beiden früheren Ehen) mit Enkelin Melanie, 25, und Enkel Michael, 4, auf die Baleareninsel, um mit Maria von Welser zu feiern. „Es war ein schöner runder Tag. Ich hatte einen Tisch reserviert im Beachclub ‚Tropicana Ibiza‘ am Strand Cala Jondal. Ein paar Freunde waren auch dabei“, erzählt Maria von Welser BUNTE. Sie lächelt. „Alle haben nette Reden gehalten und wir genossen bis abends die heitere Stimmung des Südens im Sand.“
Es sei viel gelacht worden an diesem heißen Sommersamstag. Nur einmal, als ihr geliebter Klaus (seit 1994 verheiratet) Worte an das Geburtstagskind richtete, flossen bei ihr Tränen der Rührung. „Klaus hat in seiner Geburtstagsrede eigentlich nur von seinen Ängsten gesprochen, mich zu verlieren. Meine letzte Operation hat ihm ziemlich zugesetzt. Er hatte große Angst, mich zu verlieren.“Pause. „Bei einem Kontroll-MRT wurden zwei neue Tumoren in meinem Kopf entdeckt. Ich gebe zu: Dieses Mal hatte auch mich die Diagnose richtig geschockt und betroffen gemacht.“
Es war vor etwa vier Monaten, im März, als Maria von Welser „gut gelaunt und ohne jede Vorahnung“in die Radiologie fuhr. „Ich ging davon aus, dass es mein letztes Routine-MRT sein würde. Als ich von den beiden neuen Tumoren erfuhr, entschied ich, mich nicht mehr operieren zu lassen.
Meine erste OP war 2017, 2019 wurden dann zwei neue Tumoren wochenlang in Heidelberg bestrahlt. Mir reichte es“, sagt sie. „Doch es gab keine Alternative. Mein Arzt informierte mich, ich könne sonst bald nichts mehr sehen, nichts mehr hören, nicht mehr sprechen und mich nicht mehr bewegen. Also biss ich in den sauren Apfel. Wissend, was auf mich zukommt.“
Ihr Mann und ihre Söhne drängten sie zur Operation, am 8. April war es so weit. „Ich habe den Eingriff dieses Mal wesentlich besser weggesteckt als beim ersten Tumor. Damals hatte ich ungefähr zwei Jahre lang einen sogenannten Gangschwindel. Das war fürchterlich.“Zwei Tage lag sie auf der Intensivstation, nach einer Woche kam sie in die Reha – anschließend flogen die Eheleute in ihr Haus auf Ibiza.
Es ist erstaunlich, wie positiv Maria von Welser ihre schwere(n) Krankheit(en) wegsteckt. Sie ist weder verbittert, noch klagt sie. Im Gegenteil. „Ich glaube, durch meine Krankheit sind meine Kinder und ich ein bisschen näher zusammengerutscht. Alles hat sein Gutes.“Es scheint, als sei sie stark für zwei, für sich und ihren Mann. „Wir reden über den Tod. Auch darüber, was bei der OP hätte passieren können. Man weiß ja nie, wie man nach einem solchen Eingriff aufwacht. Deshalb habe ich vorher mein Testament angepasst und alles geregelt. Klaus mag es nicht, wenn ich sage, dass der Tod mir keine Angst macht. Doch irgendwann erwischt es uns alle einmal. Es ist nur die Frage, wie – und dann wünsche ich mir, dass es schnell geht und ich keine Schmerzen haben muss.“
Es gehe ihr gut, sie sei glücklich. In wenigen Tagen fängt sie mit den Bestrahlungen an und auch Pläne schmiedet sie bereits. „Ich hoffe, meine Studierenden an der Universität Paderborn im Wintersemester wieder in Präsenzvorlesungen treffen zu können“, sagt Maria von Welser. Was für eine starke Frau.
DIESES MAL HATTE DIE DIAGNOSE AUCH MICH RICHTIG GESCHOCKT