CHAMPAGNER aus Kristallgläsern statt Tomatensaft aus Plastikbechern
Einmal so fühlen wie die Reichen und Schönen. Kein Einchecken, keine langen Warteschlangen, kein überfülltes Flugzeug und Beinfreiheit ohne Ende. Nein, wir sprechen hier nicht von Business- oder First Class eines klassischen Linienflugs. Das kann ja jeder! Wir sprechen von Reisen wie die Stars im Privatjet. Auf feinen Ledersitzen chillen, Champagner trinken und ein Drei-Gänge-Menü vom Sternekoch genießen. Nicht zu vergessen, dass jeder einen Fensterplatz hat.
Für Normalverbraucher war Reisen dieser Extraklasse bislang nur ein ferner Traum. Promis wie Sängerin Céline Dion, 53, Fußballspieler Cristiano Ronaldo, 36, oder Popstar Taylor Swift, 31, gönnen sich hingegen schon lange den Luxus eines privaten Luft-Taxis. Doch das reine Chartern scheint den meisten Hollywood-Stars nicht mehr genug zu sein. Sie investieren jährlich hohe Millionenbeträge in eigene Jets, welche sie exklusiv einrichten lassen, um sich auch über den Wolken ein luxuriöses Zuhause zu schaffen.
Noch bis vor Kurzem war Reisen per Privatjet tatsächlich nur denen vorbehalten, die es sich leisten können. Doch die Pandemie hat ein Umdenken bewirkt. Flexibilität, Sicherheit und vor allem Social Distancing rücken in den Fokus der Reiseplanung. Aus Angst vor Ansteckung an Bord eines klassischen Linienflugs sind immer mehr Reisende dazu bereit, tiefer in die Tasche zu greifen, um das hohe Maß an Komfort eines Privatjets zu genießen. „Wir konnten sehr viele neue Kunden im letzten Jahr verzeichnen. Die Anzahl der Linienflüge hat sich erheblich reduziert und viele haben sich an großen Flughäfen einfach nicht mehr wohlgefühlt. Die Leute buchen auch sehr viel kurzfristiger als vor Corona“, erzählt Eymeric Segard, CEO von LunaJets, BUNTE. Eine neue Studie von VistaJet „The Future of Private Travel“bestätigt ebenfalls die wachsende Nachfrage im gesamten Sektor der privaten Luftfahrt. Während der Preis als unwichtigster Faktor bei der Buchung genannt wird, stehen Gesundheit und Sicherheit an erster Stelle. Auf einem kommerziellen Flug hat man durchschnittlich 700 Berührungspunkte, beim Privatflieger sind es hingegen nur 20.
Die beliebtesten Ziele sind bei allen Anbietern gleich: Ibiza, Nizza, SaintTropez und Mykonos stehen zuvorderst in der Gunst. Wer sich den Privatflieger mit Freunden teilt, zahlt meist nicht mehr als in der Businessclass. So bietet LunaJets vom Standort London nach Nizza Flüge für acht Personen für circa 14 000 Euro an. Der niederländische Jet-Anbieter Hyer Aviation geht wegen der großen Nachfrage noch einen Schritt weiter und möchte luxuriöses Reisen noch „erschwinglicher“gestalten. Er orientiert sich am sogenannten UberPool-Service, der es untereinander fremden Passagieren ermöglicht, sich Autos zu teilen, um kostengünstiger zu einem gemeinsamen Ziel zu gelangen. Wer also kurzfristig mit seinem Partner/seiner Partnerin per Privatflieger nach Paris jetten, aber nicht den vollen Preis zahlen will, kann sich anderen Menschen anschließen, die das gleiche Flug-Ziel haben. Bis zu sieben Personen sind dabei erlaubt. Der ökologische Gedanke wird allerdings leider zur Nebensache. Hier zählt nur eines: die Sehnsucht nach dem Außergewöhnlichen.
IMMER MEHR MENSCHEN GÖNNEN SICH DEN LUXUS, PRIVAT ZU FLIEGEN