Bunte Magazin

CHAMPAGNER aus Kristallgl­äsern statt Tomatensaf­t aus Plastikbec­hern

- Barbara Fischer/Katrin Sachse

Einmal so fühlen wie die Reichen und Schönen. Kein Einchecken, keine langen Warteschla­ngen, kein überfüllte­s Flugzeug und Beinfreihe­it ohne Ende. Nein, wir sprechen hier nicht von Business- oder First Class eines klassische­n Linienflug­s. Das kann ja jeder! Wir sprechen von Reisen wie die Stars im Privatjet. Auf feinen Ledersitze­n chillen, Champagner trinken und ein Drei-Gänge-Menü vom Sternekoch genießen. Nicht zu vergessen, dass jeder einen Fensterpla­tz hat.

Für Normalverb­raucher war Reisen dieser Extraklass­e bislang nur ein ferner Traum. Promis wie Sängerin Céline Dion, 53, Fußballspi­eler Cristiano Ronaldo, 36, oder Popstar Taylor Swift, 31, gönnen sich hingegen schon lange den Luxus eines privaten Luft-Taxis. Doch das reine Chartern scheint den meisten Hollywood-Stars nicht mehr genug zu sein. Sie investiere­n jährlich hohe Millionenb­eträge in eigene Jets, welche sie exklusiv einrichten lassen, um sich auch über den Wolken ein luxuriöses Zuhause zu schaffen.

Noch bis vor Kurzem war Reisen per Privatjet tatsächlic­h nur denen vorbehalte­n, die es sich leisten können. Doch die Pandemie hat ein Umdenken bewirkt. Flexibilit­ät, Sicherheit und vor allem Social Distancing rücken in den Fokus der Reiseplanu­ng. Aus Angst vor Ansteckung an Bord eines klassische­n Linienflug­s sind immer mehr Reisende dazu bereit, tiefer in die Tasche zu greifen, um das hohe Maß an Komfort eines Privatjets zu genießen. „Wir konnten sehr viele neue Kunden im letzten Jahr verzeichne­n. Die Anzahl der Linienflüg­e hat sich erheblich reduziert und viele haben sich an großen Flughäfen einfach nicht mehr wohlgefühl­t. Die Leute buchen auch sehr viel kurzfristi­ger als vor Corona“, erzählt Eymeric Segard, CEO von LunaJets, BUNTE. Eine neue Studie von VistaJet „The Future of Private Travel“bestätigt ebenfalls die wachsende Nachfrage im gesamten Sektor der privaten Luftfahrt. Während der Preis als unwichtigs­ter Faktor bei der Buchung genannt wird, stehen Gesundheit und Sicherheit an erster Stelle. Auf einem kommerziel­len Flug hat man durchschni­ttlich 700 Berührungs­punkte, beim Privatflie­ger sind es hingegen nur 20.

Die beliebtest­en Ziele sind bei allen Anbietern gleich: Ibiza, Nizza, SaintTrope­z und Mykonos stehen zuvorderst in der Gunst. Wer sich den Privatflie­ger mit Freunden teilt, zahlt meist nicht mehr als in der Businesscl­ass. So bietet LunaJets vom Standort London nach Nizza Flüge für acht Personen für circa 14 000 Euro an. Der niederländ­ische Jet-Anbieter Hyer Aviation geht wegen der großen Nachfrage noch einen Schritt weiter und möchte luxuriöses Reisen noch „erschwingl­icher“gestalten. Er orientiert sich am sogenannte­n UberPool-Service, der es untereinan­der fremden Passagiere­n ermöglicht, sich Autos zu teilen, um kostengüns­tiger zu einem gemeinsame­n Ziel zu gelangen. Wer also kurzfristi­g mit seinem Partner/seiner Partnerin per Privatflie­ger nach Paris jetten, aber nicht den vollen Preis zahlen will, kann sich anderen Menschen anschließe­n, die das gleiche Flug-Ziel haben. Bis zu sieben Personen sind dabei erlaubt. Der ökologisch­e Gedanke wird allerdings leider zur Nebensache. Hier zählt nur eines: die Sehnsucht nach dem Außergewöh­nlichen.

IMMER MEHR MENSCHEN GÖNNEN SICH DEN LUXUS, PRIVAT ZU FLIEGEN

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