44 Bastian Schweinsteiger:
Was die WM-Legende mit dem Schriftsteller Martin Suter verbindet
ruhig etwas mehr Steuern zahlen, damit die Steuern für mehr als 95 Prozent der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler sinken.
Es fällt auf, dass der Altkanzler Gerhard Schröder Armin Laschet mehr lobt als Sie. Ich finde, er lobt mich genug, da habe ich keinen Grund zur Klage. Wir verstehen uns gut und ich bin sicher: Wenn die SPD am Wahlabend gewinnt, wird in Hannover einer sitzen und kräftig jubeln.
Was war als Finanzminister Ihr größter Erfolg? Sicherlich der Beschluss, den internationalen SteuerdumpingWettbewerb zu beenden. Vor wenigen Wochen haben sich die G20, die 20 größten Industriestaaten der Erde, in Venedig zur internationalen Mindestbesteuerung von Unternehmen bekannt. Vor mehr als drei Jahren habe ich den Vorschlag entwickelt und hart für diese Einigung gekämpft. Erst gab es Stirnrunzeln – jetzt die Einigung.
Sie hatten auf der dortigen Bootsfahrt einen entschlossenen Siegerblick, manche haben Sie mit James Bond verglichen. Das Bild entstand eher zufällig auf der Fahrt vom Flughafen zum Tagungszentrum. Die Sonne schien und ich war glücklich, dass sich so viele Länder auf einen Mindeststeuersatz von 15 Prozent einigten. Das ist eine Steuer-Revolution, die uns keiner zugetraut hat.
Ihre Aktentasche spielt eine tragende Rolle in Ihrem Politikerleben, sie ist in die Jahre gekommen. Warum keine neue? Ich hänge sehr an dieser Tasche. Sie begleitet mich, seit ich als junger Anwalt angefangen habe, das ist bald 40 Jahre her. Sie ist praktisch – da geht viel rein. Ich mag die Patina, die sich inzwischen angesetzt hat. Sie gefällt mir von Jahr zu Jahr besser.
Sie duzen auf Ihren Plakaten die Wähler. Unsere Gesellschaft ist lockerer geworden. Auch in der Politik wird mehr geduzt. In der SPD schon immer. Deshalb: SPD steht für soziale Politik für dich.
Mit Markus Söder verstehen Sie sich überraschend gut. Als Politiker-Typen sind wir sehr unterschiedlich, wir kommen aber gut miteinander zurecht. Ich habe in diesem Jahr im Allgäu Wanderurlaub gemacht. Als sich die Flutkatastrophe in Berchtesgaden ereignete, haben wir kurz telefoniert und vereinbart, uns dort gemeinsam ein Bild von den Schäden zu machen. Uns beiden war klar: Wir müssen sofort helfen. Bund und Länder gemeinsam, Hand in Hand.
Söder hat Sie aber auch mal bei einer Videokonferenz ermahnt, sie sollen nicht so schlumpfig grinsen. Stimmt, darüber habe ich mich sehr amüsiert. Seither kriege ich häufiger Schlümpfe geschenkt. Ich mag Schlümpfe – die sind klein, verschmitzt, ziemlich clever und am Ende gewinnen sie immer.