Bunte Magazin

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Pneumologi­e der Universitä­tsmedizin Rostock. „Klassische­rweise sind sie recht gesund. Im Alter von 35 bis 40 Jahren haben sie einen Infekt. Dieser verschwind­et, der Husten bleibt. Und dann kommt immer mehr Asthma dazu.“Allergisch bedingt ist es nicht. Die Ärzte sprechen von nicht allergisch­em oder intrinsisc­hem Asthma. Wie genau es entsteht, ist noch unbekannt.

„Gemischt“oder nicht? Es gibt diverse Formen der Krankheit

Laut Zentralins­titut für die kassenärzt­liche Versorgung hat Asthma zwischen 2009 und 2016 um 35 Prozent zugenommen. Etliche Erwachsene leiden an „gemischtem“Asthma: teils allergisch, teils intrinsisc­h verursacht.

Meist entwickelt es sich aus einem zunächst allergisch­en Asthma. Anders als Pollenalle­rgiker können Patienten mit gemischtem Asthma nicht einfach in die Berge oder an die See flüchten.

Bei schweren Fällen – sie stellen fünf bis zehn Prozent der erwachsene­n Asthmatike­r – lassen sich häufig spezielle Entzündung­szellen vermehrt im Blut nachweisen: Die sogenannte­n eosinophil­en Granulozyt­en gehören zur Familie der weißen Blutkörper­chen und mehren sich im Entzündung­szustand. Sie tragen ursächlich zu den Beschwerde­n der Atemwegser­krankung bei. Erstmals ist deshalb in der ärztlichen Behandlung­sLeitlinie von 2017 vom „eosinophil­en Asthma“als eigenständ­iger Krankheits­form die Rede.

Gerade für Patienten mit schwerem allergisch­em und eosinophil­emAsthma sind die Antikörper hilfreich. Über Spritze oder Infusion gelangen sie in das Blut und schließlic­h in die Lunge. Dort unterdrück­en sie die Entzündung­sreaktion und normalisie­ren so das Verhalten des Immunsyste­ms. Im Fall des eosinophil­en

WIE GENAU ASTHMA ENTSTEHT, IST OFT UNKLAR

Asthmas dezimieren sie die entzündung­sfördernde­n Granulozyt­en. Auch die Asthma-Anfälle werden so seltener. Die Betroffene­n müssen in schlechten Zeiten keine oder weniger Kortison-Tabletten schlucken. Wie deutlich die Effekte sind, zeigte eine Studie von 2017. Von 220 schweren Asthmatike­rn erhielt eine Hälfte zusätzlich zur konvention­ellen Behandlung den Antikörper, die andere ein Placebo. Mit dem Medikament reduzierte­n sich die Atemnotanf­älle um 70 Prozent. Der Effekt hielt ein Jahr an. Auch mussten die mit dem Antikörper Behandelte­n seltener ins Krankenhau­s. Viele benötigten weniger Kortison-Tabletten. Ein großer Fortschrit­t, weil ältere entzündung­shemmende Mittel wie Kortison, zeitlebens eingenomme­n, heftige Nebenwirku­ngen verursache­n. So kann ein Diabetes entstehen, ebenso steigt das Risiko für Osteoporos­e, die Knochen werden im Laufe der Zeit brüchiger.

Medikament­e nehmen: wirklich ein ganzes Leben lang? Allerdings sind auch die Langzeitwi­rkungen der neuen Antikörper-Therapie noch nicht bekannt. Weil die Medikament­e zudem teuer sind, verordnen Ärzte sie nur zurückhalt­end. Kurzzeitig würden die Mittel „sehr gut vertragen“, sagt Prof. Thomas Bahmer, Pneumologe an der Universitä­t Kiel. Einige Zeit hatten Mediziner gehofft, die neuen Antikörper könnten die Erkrankung ursächlich bekämpfen. Mittlerwei­le zeigt sich: Wer die Spritzen absetzt, bei dem kehrt das Asthma in vorheriger Stärke wieder zurück. Eine Heilung bleibt damit vorerst ein Wunschtrau­m. Einzige Ausnahme: Ist die Erkrankung frisch und allergisch bedingt, kann manchmal eine Hyposensib­ilisierung helfen. Sie steht mittlerwei­le nicht nur für Pollen, sondern auch für Hausstaub zur Verfügung. Dabei spritzt ein Arzt künstlich hergestell­te Bestandtei­le der allergieau­slösenden Stoffe entweder

ANTIKÖRPER SIND FÜR VIELE DAS WIRKSAMSTE MITTEL

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