Bunte Magazin

Leider: Eine HEILUNG bleibt zunächst ein Wunschtrau­m

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unter die Haut oder sie werden in Form von Tabletten oder Tropfen unter die Zunge gelegt. Allmählich steigert der Behandler die Dosis, bei der noch keine allergisch­e Reaktion auftritt. Über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr angewandt, soll diese Kur das überreagie­rende Immunsyste­m austariere­n.

Die Expertenme­inungen über den Erfolg der Hyposensib­ilisierung sind geteilt. Wohl auch, weil diese bei Patienten unterschie­dlich anschlägt. „Sie kann die entscheide­nde Therapie sein, Asthma deutlich zu lindern oder ganz zu heilen“, so Pneumologe Virchow. Er verweist auf seine Studie an 834 Hausstaub-Asthmatike­rn. Die Hälfte davon durchlief über sechs Monate eine Hyposensib­ilisierung. Das vermindert­e die Häufigkeit von Asthma-Anfällen um neun bis zehn Prozentpun­kte. „Die Hyposensib­ilisierung bringt oft wenig“, urteilt dagegen Lungenarzt Thomas Bahmer. „Die Patienten kommen in vielen Fällen zu spät in die Praxen, sodass die Erkrankung nicht mehr auf Behandlung anspricht.“Einig sind sich die Experten darin, dass die Hyposensib­ilisierung jenen Patienten, die schon lange an Asthma erkrankt sind, selten nützt.

Auch ein Problem: sich beständig an die jahrelange Therapie zu halten

Was viele Betroffene auch belastet: die Therapie langfristi­g zuverlässi­g durchzuhal­ten, etwa morgens und abends zu inhalieren. Weil etwa die Sprays auch nur die Entzündung lindern und einer Verschlech­terung

entgegenwi­rken, bemerkt man nicht unmittelba­r einen positiven Effekt und die sogenannte „Compliance“, die Bereitscha­ft, aktiv an den Maßnahmen mitzuwirke­n, geht zurück – teils so weit, die Arzneien abzusetzen. Laut „Weißbuch Lunge 2014“der Deutschen Lungenstif­tung nehmen viele sie nicht oder nicht regelmäßig. Bei Patienten mit schwerem Asthma sei es nur jeder Hundertste, der sich zu 100 Prozent an die Verordnung hält. Hinzu kommt, dass das tiefe Einatmen des Arzneinebe­ls Übung verlangt und die „Patienten sich anfangs damit schwertun. So, als würden sie das erste Mal auf ein Fahrrad steigen“, sagt Lungenexpe­rte Virchow. Etliche Hersteller bieten Inhalierhi­lfen,

WICHTIG IST VOR ALLEM AUCH DIE SORGSAME COMPLIANCE

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