Bunte Magazin

Der Schatz, der uns durch die Hände rinnt

- Robert Pölzer

Uns Menschen ist die einzigarti­ge Gabe gegeben, uns schnell an Dinge zu gewöhnen. An das Gute wie an das Schlechte. An die angenehmen Seiten des Lebens wie an seine Widernisse. An Bequemlich­keiten wie an Unbill. Dass es zu jeder Jahreszeit Erdbeeren gibt, oder keine S-Bahnverbin­dung zu meinem Arbeitspla­tz besteht. Dass ich an jeden Ort der Welt fliegen kann, oder wir uns kein größeres Auto leisten können, mit dem wir die Nachbarn beeindruck­en. Dass jedes Jahr im Frühling Blumen blühen und die Bäume ausschlage­n hinterfrag­en wir genauso wenig, wie dass im Amazonas der Regenwald stirbt.

Unsere Umwelt schreit nach Hilfe, wir aber verstehen allzu gerne nur „Weiter so, das wird schon werden“. Oder wir beruhigen unsere Gewissen damit, dass wir selbst ja nichts daran ändern können, dass das die Politik und Wirtschaft schon lösen werden. Dabei ist selbst der kleinste Schritt ein Schritt in die richtige Richtung. Manche wurden durch ein individuel­les Erlebnis wach und erkannten, wie überlebens­wichtig unsere Natur ist.

Franziska van Almsick: „Mein HalloWach-Erlebnis hatte ich vor 18 Jahren. Ich war mit meinem ersten Sohn schwanger und las einen Artikel über die fünf riesigen Plastikmül­l-Strudel in unseren Meeren! Ich war geschockt.“Starköchin Sarah Wiener: „Ich erkannte, dass mit unserer Ernährung etwas komplett schiefläuf­t beim Hormonflei­schskandal. Nahrungsmi­ttel-Manipulati­on aus reiner Geldgier!“Wenn auf den Schock eine sinnvolle Handlung folgt, ist ein wichtiger Schritt getan. Und dabei ist selbst der

nd kleinste Nutzen von großem Wert. Schauspiel­erin Saskia Valencia: „Wo ich nicht bin, brennt keine Lampe.“Moderatori­n Michelle Hunziker: „Ich verschwend­e kein Wasser und bringe meinen Töchtern Mülltrennu­ng bei.“TV-Star Annika Ernst. „Ich vermeide Plastik, wo ich nur kann.“

In zwei unserer Lebensbere­iche zeigen kleine Handlungen besonders große Wirkungen. Beim Schutz der Natur und bei der Liebe. Beides nehmen wir allzu schnell als selbstvers­tändlich hin. Wir vergessen, dass beides vergänglic­h ist, wenn wir es nicht sorgsam behandeln. Wenn wir gleichgült­ig sind und bequem. Wenn wir nicht hegen, was wir lieben. Wenn wir nicht lieben, was unser Leben lebenswert macht, verlieren wir viel mehr als nur unsere Bequemlich­keit.

Respekt ist eine Währung.

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ACHTSAM Ex-Schwimmeri­n Franziska van Almsick kämpft gegen Plastikmül­l in unseren Meeren
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Robert Pölzer Chefredakt­eur

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