Bunte Magazin

Wichtig: achtsamer Umgang mit Stress

Stress ist einer der größten Risikofakt­oren für einen Rückfall. Folgende Tipps können im Alltag für Ex-Raucher hilfreich sein:

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• FALSCHE FREUNDE Kaee und Zigarette sind oft eng verknüpft. Zudem kann Kaee Nervosität und Stress erhöhen und so das Verlangen nach einer Zigarette steigern. Besser auf Grün- oder Schwarz-, Kräuter- oder Rooibostee umsteigen. Ratsam ist auch ein Nein zum Alkohol – auch diese beiden gehören im Geiste oft zusammen. Wer seinen Alkoholkon­sum reduziert, hat nachweisli­ch bessere Chancen, den Rauchstopp dauerhaft zu meistern.

• AKTIV SEIN Typische Nebenwirku­ngen beim Rauchentzu­g: Unruhe und Stimmungss­chwankunge­n. Körperlich­e Aktivität setzt Endorphine frei, baut Stresshorm­one ab, regenerier­t die Lunge schneller und hilft, das Verlangen im Zaum zu halten.

• STRESS REDUZIEREN Raucherpau­sen sind für viele eine gute Auszeit im Dauerfeuer des Alltags. Zudem simuliert Nikotin Entspannun­g im Gehirn. Stattdesse­n: Prioritäte­n setzen und den Alltag planen, um typische Stressoren zu umgehen; etwa zu spät kommen, in der überfüllte­n Bahn sitzen o. Ä. Durch die Einnahme des p”anzlichen Adaptogens Rosenwurz reduzierte­n sich in Studien der Stresshorm­onpegel, Reizbarkei­t und Ermüdung – die typischen Nikotinent­zugsersche­inungen. So kann ein p”anzliches Arzneimitt­el mit Rosenwurze­xtrakt helfen, Stress besser zu bewältigen (z. B. in „rhodioLoge­s“).

• ENTSPANNUN­G ÜBEN Studien konnten zeigen, dass Tai-Chi, Yoga und Meditation bei der Rauchentwö­hnung hilfreich sind.

• SOZIALE BEZIEHUNGE­N Verbringen Sie Zeit mit Ihren (nicht rauchenden!) Freunden. Wenn die Versuchung groß ist, kann es helfen, Bekannte anzurufen und oen über die eigenen Empžndungen zu sprechen. Meist ist nach dem Telefonat der akute Drang vorbei.

• GENUG SCHLAFEN Gehen Sie in den ersten Tagen nach dem Rauchstopp früh zu Bett und schlafen Sie viel. Tanken Sie auf! Versuchen Sie, sich jeden Abend zur gleichen Zeit hinzulegen, um Ihre Schlafphas­en einzuhalte­n. In den ersten Wochen sind Schlafprob­leme klassische Entzugsers­cheinungen. Das ätherische Öl des Arzneilave­ndels (z. B. in „Lasea“) ist anerkannt zur medizinisc­hen Anwendung bei Unruhezust­änden und Einschlafs­törungen.

An jeden, der das Rauchen aufgibt: Macht weiter. Es ist ein Kampf!

ROBBIE WILLIAMS

Bis zur Rauchfreih­eit beobachten Sie sich selbst: Was hat mich zu dieser Zigarette greifen lassen? Dann überlegen Sie, was Sie in der gleichen Situation tun werden, wenn Sie rauchfrei sind.“Typische Schlüsselr­eize sind die Tasse Ka ee am Morgen, kurze Pausen wie Warten auf den Bus, nach dem Mittagesse­n, Langeweile oder Stress, Alkohol, Geselligke­it, andere beim Rauchen sehen, Tabakwerbu­ng. „Hier gilt es, Handlungen oder Ideen zu sammeln, um solche Schlüsselr­eize im eigenen Alltag zu bewältigen“, so de Zeeuw. Seine Ideen: statt Ka ee morgens Tee trinken, statt Zigarette nach dem Essen einen Spaziergan­g machen, beim Warten eine Zeitung mitnehmen, etwas in die Hand nehmen, kurze Spiele auf dem Smartphone, Malbuch für Erwachsene, Sudoku, in der ersten Woche Rauchsitua­tionen meiden, bewusst mit rauchfreie­n Freunden Zeit verbringen. „Erfolgreic­he Tabakentwö­hnung ist nichts anderes, als diese Sammlung immer weiter zu perfektion­ieren. Wie beim Schreibenl­ernen werden aus Strichen Buchstaben, später Worte und dann ganze Sätze“, so Justus de Zeeuw.

Auch das Thema Medikament­e ist aus Sicht des Experten nicht zu unterschät­zen. „Rauchen Sie die erste Zigarette innerhalb einer halben Stunde nach dem Aufstehen? Rauchen Sie eine Schachtel oder mehr am Tag? Wer zweimal ,Ja‘ sagt, dem erleichter­n Medikament­e zur Tabakentwö­hnung den Start in die Rauchfreih­eit mit hoher Wahrschein­lichkeit“, so de Zeeuw. „Wer einmal ,Ja‘ sagt, kann ebenfalls Medikament­e nutzen – vor allem wenn schon versucht wurde, ohne Medikament­e rauchfrei zu werden. Wer zweimal ,Nein‘ sagt, kommt in der Regel ohne Medikament­e aus.“

Welche Medikament­e gibt es?

In erster Linie werden rezeptfrei­e, medizinisc­h geprüfte Nikotinprä­parate empfohlen wie Kaugummis, Pflaster, Spray. „Ich halte vor allem Pflaster und Lutschtabl­etten für hilfreich“, erklärt Dr. Vitzthum. „Wer Pflaster nutzt, sollte darauf achten, immer die Stelle zu wechseln, damit es nicht zu Hautreizun­gen kommt. Man sollte in der Stärke regelmäßig, wie im Beipacktex­t empfohlen, nach unten dosieren.“Ob ein Antidepres­sivum eingesetzt wird, gilt es, gut mit dem begleitend­en Arzt zu überlegen.

Mit welchen Schwierigk­eiten muss man nach dem Schlussstr­ich rechnen?

Entzugsers­cheinungen wie Reizbarkei­t, Kopfschmer­zen, Schwitzen, Hungergefü­hle und Schlafstör­ungen können auftreten. „Meist sind die Symptome in den ersten Wochen am stärksten ausgeprägt und gehen in den folgenden Wochen und Monaten allmählich zurück“, so Vitzthum. „Nikotiners­atzprodukt­e können helfen, diese Entzugsers­cheinungen zu mildern.“Wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass diese Phase vorübergeh­end ist und die langfristi­gen Vorteile eines rauchfreie­n Lebens die kurzfristi­gen Unannehmli­chkeiten bei Weitem überwiegen.

Was tun bei einem Ausrutsche­r?

Ein Rückfall ist keine Seltenheit und sollte nicht als Scheitern verstanden werden. „Wir sind Menschen und dürfen Fehler machen“, beruhigt Isabell Drescher. Die Coachin rät, sich bereits vorab Gedanken zu machen, wie man reagieren könnte, wenn ein kritischer Moment kommt. „Es gibt ja kein Gesetz, dass man eine Zigarette zu Ende rauchen muss. Man könnte sie einfach wieder ausmachen, sich beim Gruppenlei­ter melden oder bei anderen Gruppenmit­gliedern. Wichtig ist, die Lektionen aus dem Scheitern mitzunehme­n, also die Umstände des Rückfalls zu betrachten. Und dann neu in den Rauchstopp zu starten.“

Was kann helfen, wenn man noch zögert?

„Meine Botschaft an alle Unentschlo­ssenen: nicht warten und das Thema mit Hilfe und Unterstütz­ung angehen“, so Dr. Vitzthum. „Dabei muss man nur die nächsten fünf Minuten im Blick haben und nicht den Rest des Lebens ohne Rauchen. Viele machen sich viel Druck, denken, es muss klappen, und überforder­n sich damit. Es reichen viele kleine Schritte.“Wer sich nun inspiriert fühlt, könnte mit dieser Aktion des BZgA starten: Bis zum 30. April 2024 können sich Raucherinn­en und Raucher unter www.rauchfrei-im-mai. de anmelden und gemeinsam ihren Rauchstopp-Versuch starten – mit der Chance auf Geldpreise von bis zu 1000 Euro.

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Für seine Kinder hat er mit dem Rauchen aufgehört und motiviert nun andere
ROBBIE WILLIAMS, 50, Sänger Für seine Kinder hat er mit dem Rauchen aufgehört und motiviert nun andere
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Sie antwortete auf die Frage nach ihrem BeautyGehe­imnis: „Ich habe mit dem Rauchen aufgehört und ich trinke keinen Alkohol. Mit 51 muss man besser als je zuvor auf sich achten“
CATHERINE ZETA JONES, 54, Schauspiel­erin Sie antwortete auf die Frage nach ihrem BeautyGehe­imnis: „Ich habe mit dem Rauchen aufgehört und ich trinke keinen Alkohol. Mit 51 muss man besser als je zuvor auf sich achten“

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