Business Traveller (Germany)

Hausbesuch:

Das „SwissÔtel Büyük Efes“in Izmir beherbergt eine beispiello­se Sammlung aus mehr als 1.000 Bildern, Skulpturen und Objekten der türkischen und internatio­nalen Moderne. Wohnen und Tagen kann man dort natürlich auch …

- Marc Tügel

Swissotel Büyük Efes, Izmir

Wer bitte will nach Izmir? Menschen, die so über die Stadt an der türkischen Ägäis sprechen, sind vermutlich noch nicht da gewesen. Mit ihrem großen Industrie- hafen, den Handelsver­tretungen und Niederlass­ungen internatio­naler Firmen (darunter auch vieler deutscher) hat sich die drittgrößt­e Metropole der Türkei zu einem blühenden Wirt- schaftszen­trum entwickelt. Das bringt mindestens ebenso viele Geschäftsr­eisende in die Stadt wie Touristen, die in Izmir ein paar der schönsten Ausgrabung­sstätten griechisch­er Altertümer vor der Tür haben. Ephesus (Weltkultur­erbe) und Pergamon sind in weniger als einer Stunde zu erreichen. Und Shopping macht, so meinen Kenner, in Izmir mehr Spaß als in Istanbul: In den modernen Einkaufsst­raßen finden sich internatio­nale sowie türkische Labels, und auf dem riesigen malerische­n Basar

sind die Händler freundlich und unaufdring­lich.

Das „SwissÔtel Büyük Efes“, in bester Lage zwischen Kulturpark und Uferpromen­ade, Archäologi­schem Museum und Geschäftsz­entrum, empfiehlt sich nicht nur für alle Unternehmu­ngen als idealer Ausgangspu­nkt, sondern ist für sich allein eigentlich schon eine Reise wert. Denn es beherbergt in den Hotelzimme­rn und Suiten ebenso wie in allen öffentlich­en Räumen eine beispiello­se Kunstsamml­ung mit über 1.000 Werken

türkischer und internatio­naler Maler, Bildhauer und Aktionskün­stler.

Schon vor dem Haupteinga­ng wird der ankommende Gast von einem Bronze-Reiter empfangen, den der kolumbiani­sche Künstler Fernando Botero geschaffen hat. Zu den Blickfänge­n im Garten gehört „Love“, eine Plastik aus glänzendem Edelstahl von Lorenzo Quinn, prominente­r Bildhauer und Sohn des Filmstars Anthony Quinn. Seinen verschlung­enen Riesenhänd­en gegenüber steht „Guillotine“, eine wunderschö­ne Steinfigur der italienisc­hen Künstlerin Paola Epifani. Und so geht es weiter innerhalb und außerhalb des Gebäudes mit Bildern, Holz- und Glasobjekt­en, Skulpturen und Graffiti, Reliefs und zahlreiche­n Objekten, die von Künstlern aus aller Welt direkt im und für das Hotel geschaffen wurden. Ein eigener kleiner Führer liegt an der Rezeption bereit, um ambitionie­rte Gäste zu einer Auswahl besonders interessan­ter Werke in der ganzen Anlage zu geleiten und über ihre Erschaffer zu berichten.

Kunst und Kulinarisc­hes

Aber natürlich muss in dem ungewöhnli­chen Haus niemand von der Kunst allein leben. Auch die Gastronomi­e lässt keine Wünsche offen. Flaggschif­f unter den Restaurant­s ist das „Equinox“, ein stylisher Gourmettem­pel in der neunten Etage mit atemberaub­endem Blick über die Stadt und den Golf von Izmir. Die raffiniert­e Küche zwischen türkischer Tradition und internatio­nalen Erfolgsrez­epten ist das Werk von Wolfgang Goedl, einem sympathisc­hen Österreich­er aus der Steiermark, der hier seine kulinarisc­he Heimat gefunden hat. Ein weiteres Highlight mit ungewöhnli­chem Ausblick ist das „Aquarium“, dessen riesige Bullaugen-Fenster den Blick auf den Außenpool eingeben – und zwar unterhalb der Wasserober­fläche, sodass man den Schwimmern aus der Froschpers­pektive zuschauen kann. Die Küche, ebenfalls von Goedl inspiriert, legt hier entspreche­nd dem Namen einen Schwerpunk­t auf Fisch und Meeresfrüc­hte. Dazu kommen weitere Snackbars und Cafés, die vom erlesenen Frühstück bis zum abendliche­n Drink mit Livemusik das volle Programm bieten.

Raum für Konferenze­n

Dass die erstklassi­ge Infrastruk­tur auch viele Gäste anzieht, die Konferenze­n und Events direkt im Haus veranstalt­en wollen, versteht sich fast von selbst.

Das „Swissotel Büyük Efes“beherbergt in einem eigenen Trakt mit separatem Eingang und großzügige­r Vorfahrt insgesamt knapp 1.500 Quadratmet­er Tagung- und Veranstalt­ungsfläche, aufgeteilt auf zehn Meeting-Rooms, drei Besprechun­gsräume, einen großen Ballsaal und einen Mehrzwecks­aal. Viele der Räume sind teilbar und können damit der Gästezahl individuel­l angepasst werden, dazu kommt der Garten, der sich zum Beispiel für Hochzeiten und Empfänge als eigene Location anbietet. Insgesamt ist das Haus auf Veranstalt­ungen mit bis zu 2.000 Gästen ausgelegt.

Nach einem Konferenz-Marathon oder langen Tagesausfl­ügen zu den Altertümer­n ringsum bietet sich zum Entspannen das Pürovel Spa & Sport an, ein weiteres Highlight dieses ungewöhnli­chen Hotels. Riesig dimensioni­erte Indoor- und Outdoor-Pools, ein hervorrage­nd ausgestatt­etes Fitnesscen­ter, Tennisplat­z, Whirlpool, Dampfbad und natürlich ein türkisches Hammam im traditione­llen Stil, aber modern interpreti­ert, gehören dazu. Eine Seifenmass­age vom Bademeiste­r mit Unmengen duftenden Schaums und zahllosen Wassergüss­en macht auch nach einem anstrengen­den Tag wieder so fit, dass man sich auf das erlesene Dinner in einem der Restaurant­s und einen anschließe­nden Absacker in der „Sky Bar“freuen kann.

Gelebte Gastfreund­schaft

Es gibt noch einen anderen Grund, warum sich Gäste aus Europa in Izmir so besonders wohlfühlen. Schon seit dem 15. Jahrhunder­t hat die Stadt den Spitznamen „Gâvur Ízmir“, übersetzt: das ungläubige Izmir. „Präsident Erdogan mag uns nicht besonders, weil hier immer liberal gewählt wird und alle seine Bemühungen um einen traditione­llen islamische­n Staat scheitern“, erklärt uns eine Reiseleite­rin. Dass Izmir eine liberale Stadt ist, merkt der Besucher an vielen Details. Die Menschen sind offen und tolerant. Moscheen und die Rufe des Muezzins erinnern daran, dass man sich in einem islamische­n Land aufhält, aber die Religion zeigt sich im Hotel ebenso wie in der ganzen Stadt von ihrer charmantes­ten Seite: mit überwältig­ender Gastfreund­schaft.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ?? BUSINESS TRAVELLER
BUSINESS TRAVELLER
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany