Hausbesuch:
Das „SwissÔtel Büyük Efes“in Izmir beherbergt eine beispiellose Sammlung aus mehr als 1.000 Bildern, Skulpturen und Objekten der türkischen und internationalen Moderne. Wohnen und Tagen kann man dort natürlich auch …
Swissotel Büyük Efes, Izmir
Wer bitte will nach Izmir? Menschen, die so über die Stadt an der türkischen Ägäis sprechen, sind vermutlich noch nicht da gewesen. Mit ihrem großen Industrie- hafen, den Handelsvertretungen und Niederlassungen internationaler Firmen (darunter auch vieler deutscher) hat sich die drittgrößte Metropole der Türkei zu einem blühenden Wirt- schaftszentrum entwickelt. Das bringt mindestens ebenso viele Geschäftsreisende in die Stadt wie Touristen, die in Izmir ein paar der schönsten Ausgrabungsstätten griechischer Altertümer vor der Tür haben. Ephesus (Weltkulturerbe) und Pergamon sind in weniger als einer Stunde zu erreichen. Und Shopping macht, so meinen Kenner, in Izmir mehr Spaß als in Istanbul: In den modernen Einkaufsstraßen finden sich internationale sowie türkische Labels, und auf dem riesigen malerischen Basar
sind die Händler freundlich und unaufdringlich.
Das „SwissÔtel Büyük Efes“, in bester Lage zwischen Kulturpark und Uferpromenade, Archäologischem Museum und Geschäftszentrum, empfiehlt sich nicht nur für alle Unternehmungen als idealer Ausgangspunkt, sondern ist für sich allein eigentlich schon eine Reise wert. Denn es beherbergt in den Hotelzimmern und Suiten ebenso wie in allen öffentlichen Räumen eine beispiellose Kunstsammlung mit über 1.000 Werken
türkischer und internationaler Maler, Bildhauer und Aktionskünstler.
Schon vor dem Haupteingang wird der ankommende Gast von einem Bronze-Reiter empfangen, den der kolumbianische Künstler Fernando Botero geschaffen hat. Zu den Blickfängen im Garten gehört „Love“, eine Plastik aus glänzendem Edelstahl von Lorenzo Quinn, prominenter Bildhauer und Sohn des Filmstars Anthony Quinn. Seinen verschlungenen Riesenhänden gegenüber steht „Guillotine“, eine wunderschöne Steinfigur der italienischen Künstlerin Paola Epifani. Und so geht es weiter innerhalb und außerhalb des Gebäudes mit Bildern, Holz- und Glasobjekten, Skulpturen und Graffiti, Reliefs und zahlreichen Objekten, die von Künstlern aus aller Welt direkt im und für das Hotel geschaffen wurden. Ein eigener kleiner Führer liegt an der Rezeption bereit, um ambitionierte Gäste zu einer Auswahl besonders interessanter Werke in der ganzen Anlage zu geleiten und über ihre Erschaffer zu berichten.
Kunst und Kulinarisches
Aber natürlich muss in dem ungewöhnlichen Haus niemand von der Kunst allein leben. Auch die Gastronomie lässt keine Wünsche offen. Flaggschiff unter den Restaurants ist das „Equinox“, ein stylisher Gourmettempel in der neunten Etage mit atemberaubendem Blick über die Stadt und den Golf von Izmir. Die raffinierte Küche zwischen türkischer Tradition und internationalen Erfolgsrezepten ist das Werk von Wolfgang Goedl, einem sympathischen Österreicher aus der Steiermark, der hier seine kulinarische Heimat gefunden hat. Ein weiteres Highlight mit ungewöhnlichem Ausblick ist das „Aquarium“, dessen riesige Bullaugen-Fenster den Blick auf den Außenpool eingeben – und zwar unterhalb der Wasseroberfläche, sodass man den Schwimmern aus der Froschperspektive zuschauen kann. Die Küche, ebenfalls von Goedl inspiriert, legt hier entsprechend dem Namen einen Schwerpunkt auf Fisch und Meeresfrüchte. Dazu kommen weitere Snackbars und Cafés, die vom erlesenen Frühstück bis zum abendlichen Drink mit Livemusik das volle Programm bieten.
Raum für Konferenzen
Dass die erstklassige Infrastruktur auch viele Gäste anzieht, die Konferenzen und Events direkt im Haus veranstalten wollen, versteht sich fast von selbst.
Das „Swissotel Büyük Efes“beherbergt in einem eigenen Trakt mit separatem Eingang und großzügiger Vorfahrt insgesamt knapp 1.500 Quadratmeter Tagung- und Veranstaltungsfläche, aufgeteilt auf zehn Meeting-Rooms, drei Besprechungsräume, einen großen Ballsaal und einen Mehrzwecksaal. Viele der Räume sind teilbar und können damit der Gästezahl individuell angepasst werden, dazu kommt der Garten, der sich zum Beispiel für Hochzeiten und Empfänge als eigene Location anbietet. Insgesamt ist das Haus auf Veranstaltungen mit bis zu 2.000 Gästen ausgelegt.
Nach einem Konferenz-Marathon oder langen Tagesausflügen zu den Altertümern ringsum bietet sich zum Entspannen das Pürovel Spa & Sport an, ein weiteres Highlight dieses ungewöhnlichen Hotels. Riesig dimensionierte Indoor- und Outdoor-Pools, ein hervorragend ausgestattetes Fitnesscenter, Tennisplatz, Whirlpool, Dampfbad und natürlich ein türkisches Hammam im traditionellen Stil, aber modern interpretiert, gehören dazu. Eine Seifenmassage vom Bademeister mit Unmengen duftenden Schaums und zahllosen Wassergüssen macht auch nach einem anstrengenden Tag wieder so fit, dass man sich auf das erlesene Dinner in einem der Restaurants und einen anschließenden Absacker in der „Sky Bar“freuen kann.
Gelebte Gastfreundschaft
Es gibt noch einen anderen Grund, warum sich Gäste aus Europa in Izmir so besonders wohlfühlen. Schon seit dem 15. Jahrhundert hat die Stadt den Spitznamen „Gâvur Ízmir“, übersetzt: das ungläubige Izmir. „Präsident Erdogan mag uns nicht besonders, weil hier immer liberal gewählt wird und alle seine Bemühungen um einen traditionellen islamischen Staat scheitern“, erklärt uns eine Reiseleiterin. Dass Izmir eine liberale Stadt ist, merkt der Besucher an vielen Details. Die Menschen sind offen und tolerant. Moscheen und die Rufe des Muezzins erinnern daran, dass man sich in einem islamischen Land aufhält, aber die Religion zeigt sich im Hotel ebenso wie in der ganzen Stadt von ihrer charmantesten Seite: mit überwältigender Gastfreundschaft.