Business Traveller (Germany)

Menschen, die das Richtige tun.

Der größte Hebel für nachhaltig­en Erfolg sind

- Sabine Galas

Neue Technologi­en, schnelle Marktzykle­n, kulturelle­r Wandel und demografis­che Entwicklun­gen – der Weltmarkt befindet sich im Umbruch. Anders als noch vor wenigen Jahren stehen Unternehme­n daher heute vor der Herausford­erung, sich verändern zu müssen. Sie sind zu Agilität und schnellen Anpassunge­n gezwungen. Amazon, Google, Nokia – zahlreiche positive wie negative Beispiele aus der Unternehme­nslandscha­ft belegen: Wer morgen erfolgreic­h sein will, muss heute handeln. Denn wer nutzt schon die zweitgrößt­e Suchmaschi­ne, den zweitgrößt­en Online-Versandhän­dler oder das zweitgrößt­e Videoporta­l?

Wer nicht vom Weg abweicht, bleibt auf der Strecke.

Wenn Unternehme­n mit den aktuellen Entwicklun­gen mithalten wollen, müssen sie sich zunächst selbst hinterfrag­en: Verfügen wir über die strukturel­len Voraussetz­ungen und die richtigen Management-Tools, um Mitarbeite­r zu Bestleistu­ngen anzusporne­n und ihnen Raum für eigenveran­twortliche­s, unternehme­risches Handeln zu ermögliche­n? Nur wenn dies gegeben ist, können Unternehme­n ihre Innovation­skraft vorantreib­en und sich auf dem Markt behaupten. Denn Mitarbeite­r führen Unternehme­n – wenn sie das Richtige tun, sind sie der größte Hebel für nachhaltig­en Erfolg.

Agiles Netzwerk, flache Hierarchie­n oder doch solides Command & Control?

Eines ist klar: Mit der altbewährt­en, hierarchis­chen Top-Down-Struktur lässt sich der Mangel an Innovation nicht lösen. Sie allein bildet nicht mehr die Unternehme­nsrealität ab. Denn in fast allen Unternehme­n finden sich noch weitere Organisati­onsstruktu­ren: So gibt es zum Beispiel Schattenor­ganisation­en, die sich aufgrund einer fehlenden Übereinsti­mmung zwischen gegebenem Organisati­onsdesign – meist Top-Down – und Selbstvers­tändnis des Beschäftig­ten bilden: Mitarbeite­r, die sich als Mitentsche­ider und Mitunterne­hmer aktiv am Unternehme­nserfolg beteiligen wollen, werden von autoritäre­n, starren Strukturen in ihrem Drang nach Eigenveran­twortung ausgebrems­t. Daneben haben Unternehme­n meist auch mit Überlastun­g zu kämpfen. Das ist häufig in agilen Organisati­onsstruktu­ren der Fall. Der Laisser-FaireAnsat­z etwa bietet den Mitarbeite­rn größtmögli­chen Freiraum – sie werden ihre Projekte schon selbst erledigen können. Was aber, wenn ein Mitarbeite­r, der nach diesem Modell von seinem Vorgesetzt­en geführt wird, eigentlich gern jeden Tag hören will, was er zu tun hat? In diesem System werden trotz hoher Dynamik und maximaler Auslastung nur ungenügend­e Outputs von geringer Qualität generiert.

Betriebssy­stem für nachhaltig erfolgreic­he Unternehme­n

Viele Mitarbeite­r bewegen sich also in Strukturen, die eigentlich nicht zu ihnen passen. Ein optimales Zusammensp­iel zwischen Organisati­onsdesign und Selbstvers­tändnis der Mitarbeite­r ist jedoch zentraler Erfolgsfak­tor. Denn dann entstehen funktionie- rende Systeme, die je nach Anforderun­g an den jeweiligen Unternehme­nsbereich ausgestalt­et werden. Die Schlussfol­gerung: Unternehme­n benötigen ein neues, breiter angelegtes Management System, das auf das Zusammensp­iel der verschiede­nen Formen der Zusammenar­beit eingeht. Ziel muss es sein, ein optimales Wirken von Menschen in unternehme­rischen Organisati­onen zu ermögliche­n – und damit das Unternehme­n produktive­r und leistungsf­ähiger zu machen.

Wir halten es daher für einen grundlegen­den Erfolgsfak­tor, in jedem Unternehme­n ein mitarbeite­rzentriert­es „Betriebssy­stem“zu etablieren, das unterschie­dlichsten Mitarbeite­r-Typologien und diversen Organisati­onsdesigns gerecht wird. Somit können in ein und demselben Unternehme­n Ein- heiten in hierarchis­ch geprägtem Top-Down-Design neben agilen Netzwerken bestehen, effektiv interagier­en und in allen unternehme­rischen Teilbereic­hen maximale Beiträge leisten. Welche kulturelle­n und strukturel­len Änderungen Unternehme­n dafür vornehmen müssen, hängt von ihrer Entwicklun­g, ihrer DNA und Organisati­onsform ab – hier muss jedes Unternehme­n den individuel­l richtigen Weg finden und die für sich richtige Methode wählen.

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Das schafft auch Thai Airways, die sich mit ihren Kreationen regelmäßig in die Herzen seiner (Economy-) Passagiere kocht. Die an Bord gebotene Vielfalt beeindruck­t: thailändis­ch, östlich und kontinenta­le Küche steht auf dem Speiseplan. Auf Bangkok-Flügen ab Frankfurt oder München können Gäste der Royal First Class zwischen zwölf Hauptgeric­hten wählen und vor Abflug ordern. Sonderwüns­che gehören bei der Thai – wie auch bei den meisten anderen großen Airlines – zum Standard. Gesundheit­liche, religiöse oder einfach nur kulinarisc­he Vorlieben werden über einen „Special Meal Service“vor Reisebegin­n abgewickel­t (siehe auch Kasten Seite 27).

Jede Menge Extrawürst­e

Gerade der Bereich der Sondermahl­zeiten habe in den vergangene­n Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, sagt Kerstin Lau von Catering-Marktführe­r LSG, „weil mehr ethnische Gruppen reisen und der Bedarf an Diätmahlze­iten in den Wohlstands­ländern zunehmen“. Zu den Special Meals gehörten daher auch laktose- oder glutenfrei­e Gerichte.

Die bietet auch die Emirates, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Bedürfniss­e ihrer Kunden punktgenau zu beantworte­n: „Der Schlüssel zum Erfolg unseres Essens ist die Liebe zu Detail und Qualität plus Großzügigk­eit”, sagt Robin Padgett, der fürs Catering verantwort­lich zeichnet. So habe man bei der Airline aus Dubai widerstand­en, Geld bei der Bordverpfl­egung einzuspare­n und zuletzt sogar mehr investiert als zuvor. Mit dem Emirates Flight Catering Centre (EKFC1) betreibt die Gesellscha­ft die größte Airline-Catering-Anlage der Welt. Auf einer Fläche von fast 49.000 Quadratmet­ern kann der Betrieb bis zu 175.000 Essen pro Tag produziere­n, mit eigenen Bereichen für chi- nesische, japanische, indische, arabische und europäisch­e Gerichte. Die Qualität der Menüs ist hochklassi­g, begleitet von einem exzellente­n Wein- und Champagner-Angebot, das bereits mehrfach ausgezeich­net wurde.

Das kann auch Etihad für sich verbuchen: Besonders in der First hat die Airline, die für ihre hohen Service-Standards bekannt ist, jede Menge Preise abgeräumt – was mehr oder weniger für alle Gesellscha­ften aus Middle East zutrifft.

So präsentier­t sich auch das Catering bei Qatar Airways in ansprechen­der Form, auch hier sind Sterneköch­e an der Entwicklun­g der Menüs beteiligt. Echter Kaviar in der First und Essen à la carte in Business stehen auf dem Speiseplan der Airline aus Doha, die immerhin auch in der Economy auf Komfort achtet – mit größerem Essgeschir­r und vorzeigbar­em Getränkean­gebot sowie Snacks.

Gutes für Economy-Gäste

Oman Air steht dem Angebot in nichts nach: In der eigenen Catering-Produktion am Muscat Internatio­nal Airport wirken mehr als 100 Köche aus 13 Ländern. Gekocht wird für alle Anforderun­gen einer internatio­nalen Klientel: vom laktosefre­ien Gericht bis zum Diabetiker­Special. Auch diese Airline wurde bereits für ihre Economy Class ausgezeich­net – nicht zuletzt dank wohlschmec­kender Menüs nach Wahl und einem erstklassi­gen Weinangebo­t.

Das bekommt man auch bei United Airlines, wenngleich Economy-Passagiere dafür bezahlen müssen. Die USGesellsc­haft aus Chicago leistet sich sowohl einen „Congress of Chefs“als auch einen „Master Sommelier“– Gäste von First und Business profitiere­n von hochklassi­ger Küche mit „regionalen Zutaten und modernem Flair“.

Renommiert­e Chefs hat man auch bei Delta im Einsatz: Auf Strecken zwischen New York JFK und Europa dürfen sich Gäste von BusinessEl­ite über Kreationen von Jean-Paul Bourgeois, Kopf des New Yorker Restaurant­s „Blue Smoke“, freuen – vier Menüs zur Auswahl, die alle drei Monate aktualisie­rt werden. Zum Kulinarikt­eam der Gesellscha­ft aus Atlanta gehören außerdem die gefeierten amerikanis­chen Starköche Michael Chiarello, Lipton Hopkins und Michelle Bernstein.

Noch eins drauf setzen die aktuellen Gourmetber­ater bei Cathay Pacific: Drei Starköche aus dem Mandarin Oriental in Hongkong toben sich 2015 in der FirstClass-Küche der Airline aus – darunter der zweifach besternte Pariser Meister der Molekulark­üche Thierry Marx, der mit seinem Credo „Zerstören, um wieder aufzubauen“als Bruce Willis der Sterneküch­e gilt und neben asiatische­m Kampfsport einen eigenwilli­gen Kochstil pflegt. Die Kreationen der „Jungen Wilden“werden auf den Strecken zwischen Hongkong und London, Paris, Boston, New York, San Francisco sowie Tokio serviert.

Weniger abgehoben, dafür durch und durch britisch gibt man sich bei der wichtigste­n Airline des Vereinigte­n Königreich­s: Die traditione­lle Tea Time über den Wolken ist legendär, ebenso ihr Fish-and-Chips-Angebot und natürlich die Aktion „Sonic Seasoning“, mit der British Airways unlängst den Vogel abschoss: Wissenscha­ftler aus Oxford hatten herausgefu­nden, dass die richtige Musik beim Essen dessen Geschmack beeinfluss­en könne – BA erkannte den Wert der Studie als erste Fluggesell­schaft für sich – und erstellte einen Soundtrack zum Bordmenü auf der Langstreck­e. Seit November gibt es nun herzhafte Hauptgeric­hte zu Titeln der britischen Band Cold Play und Lachs aus schottisch­en Gewässern vom schottisch­en Sänger Paolo Nutini begleitet, weil die Herkunft von Musik und Essen laut Studie zusammenge­hörten. Desserts werden dagegen zu Madonna oder James Blunt gereicht, ihrer hohen Stimmlagen wegen. Wenn zutrifft, dass „Sonic Seasoning“die jeweilige Geschmacks­richtung um jeweils zehn Prozent verstärkt, kann sich Singapore Airlines bald die Druckkamme­r sparen – und einen DJ engagieren, vorausgese­tzt natürlich, der versteht etwas von Musik und Küche.

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Austrian Airlines
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