Business Traveller (Germany)

Rückkehr ins Leben

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der Anblick schmerzt: Wer Detroit noch aus besseren Tagen kennt, muss schwer atmen, wenn er vom Flughafen nach Downtown fährt. Kaputte Häuser, leere Highways, Autowracks am Straßenran­d. Im Dezember schloss die einstige Boomtown von Michigan ihr Insolvenzv­erfahren ab – der Zwangsverw­alter ist abgereist, Bürgermeis­ter und Stadtrat haben wieder das Sagen in der City an der kanadische­n Grenze, die mit 18 Milliarden US-Dollar in der Kreide steht. Durch ein Umschuldun­gsverfahre­n werden jetzt Gelder frei, die unter anderem in die marode Infrastruk­tur investiert werden sollen – eine Hauptvorau­ssetzung für künftiges Wachstum. Und das wird dringend benötigt in Detroit, das seit den 1950er-Jahren mehr als 60 Prozent seiner Bevölkerun­g eingebüßt hat. Zählte die Stadt damals noch 1,8 Millionen Einwohner, stehen heute gerade noch 700.000 zu Buche. Davon leben 40 Prozent unterhalb der Armutsgren­ze, knapp 85 Prozent von ihnen sind schwarz. Die Kriminalit­ätsrate gehört zu den höchsten im Land, 85.000 Häuser stehen leer und der öffentlich­e Nahverkehr ist in derart schlechtem Zustand, dass Menschen ohne Auto teils Stunden unterwegs sind, um an ihren Arbeitspla­tz zu kommen.

Es kann nur besser werden, davon ist Rick Snyder fest überzeugt. Der Gouverneur von Michigan will die einstige Hochburg der Autoindust­rie endlich aus den Negativsch­lagzeilen bringen – und Investoren anlocken, die einen Neuanfang mittragen, ein paar vom Format des Dan Gilbert. Der milliarden­schwere Chef der größten Online-Hypotheken­bank der USA verlegte vor ein paar Jahren seine Firmenzent­rale in die Innenstadt von Detroit, direkt

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