Chemnitz macht ganz Deutschland fit für Senioren
Chemnitz probt die Zukunft. Mit dem Projekt „Chemnitz+“wurde unsere Stadt zur Modellregion Deutschlands für ein selbstbestimmtes Leben im Alter. Wohnen, mobil bleiben und soziale Kontakte pflegen - dafür ziehen Vermieter, Wissenschaftler, Handwerker und Verkehrsbetriebe an einem Strang.
Unter 78 Ideen aus ganz Deutschland ist „Chemnitz+“eines der fünf besten Projekte, die vom Bund bis 2018 mit insgesamt 20 Millionen Euro gefördert werden. Am Montag macht Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (65, CDU) auf ihrer Sommerreise bei der Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft Station und besucht dabei Thomas Feuerhack (48), der im Wohnpark „Am Bernsdorfer Bad“als Sozialer Hausmeister Kontakt zu betagten Mietern hält.
Für Senioren, die öffentliche Verkehrsmittel mit Rollator nutzen, bietet „Chemnitz+“spezielle Kurse an. Umgekehrt können sich Busfahrer der CVAG seit einer Schulung im Alterssimulationsanzug der TU Chemnitz besser in betagte Fahrgäste einfühlen. Projektkoordinatorin Nora Schaefer (32) vom Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften: „Mit Hilfe des Anzugs haben bisher rund 100 Teilnehmer verschiedener Fachgebiete bei einem Selbstversuch erfahren wie sich das Alter tatsächlich anfühlt.“
Arbeitswissenschaftler entwickelten Lehrgänge für die Kommunikation mit Senioren. „Es gab erste Schulungen mit der Handwerkskammer, Teilnehmern aus Sozialen Berufen und der Wohnungswirtschaft“, so Schaefer. Mandy Schneider