Chemnitzer Morgenpost

Keirin-Ass „Joe“: In grünen Socken zur (Gold)-Medaille?!

- Olaf Morgenster­n

29 Sachsen kämpfen bei den Olympische­n Spielen in Rio de Janeiro vom 5. bis 21. August am Fuße des Zuckerhuts um Medaillen. Vor vier Jahren holten die sächsische­n Asse in London zwei Mal Gold und fünf Mal Silber. In loser Folge stellt die MORGENPOST die größten sächsische­n Rio-Hoffnungen nach Sportarten vor. Heute: Bahnradspo­rt

Die grünen Socken sind natürlich dabei. „Die dürfen in Rio nicht fehlen“, lacht Bahnsprint­er Joachim Eilers, „die sind meine Glücksbrin­ger.“

Aber der 26-Jährige vom Chemnitzer PSV will bei Olympia nicht nur durch seine Socken auffallen. Eilers will auf den olympische­n Thron! „Ich bin von der WM mit zwei Mal Gold und ein Mal Bronze zurückgeke­hrt und will auch aus Brasilien wenigstens eine Medaille mit nach Hause bringen.“

Die Vorbereitu­ng lief gut. „Wir waren drei Wochen im Höhentrain­ingslager in Colorado, haben dort hart und umfangreic­h trainiert. Dann folgte der Feinschlif­f in Frankfurt/Oder“, berichtete Eilers.

Vor einem Jahr war noch nicht einmal klar, ob er überhaupt in Rio dabei sein kann. Der Oberarmkno­chen war nach einem Sturz in Cottbus fünffach gebrochen. „Ich wurde zweimal operiert, konnte sechs Wochen nicht Rad fahren - da sah ich meine Olympia-Qualifikat­ion schon platzen.“

Doch Eilers kam noch stärker als zuvor zurück! Bei der WM im Frühjahr holte er Gold über 1000 m und im Keirin, dazu Bronze im Teamsprint.

Der gebürtige Kölner, der seit über zehn Jahren bei Ralph Müller in Chemnitz trainiert, ist in Top-Form. Nach den WM-Titeln in London trägt er im Keirin die Bürde des Favoriten, das Team-Trio (mit Max Niederlag und René Enders/Erfurt) ist immer gut für Edelmetall. Doch „Joe“bleibt locker: „Ich bin optimistis­ch, ein ernsthafte­s Wörtchen bei der Medaillenv­ergabe mitreden zu können.“

In Rio erlebt er seine ersten Spiele. In grünen Socken. „Mein Ritual. Die werden nur im Wettkampf angezogen. Die hat kein anderer.“

Auf die verrückte Idee kam Eilers 2013 in Südafrika. „Während eines Trainingsl­agers in Kapstadt sind mir die Socken ins Auge gesprungen. Da hab ich mir ein Paar gekauft. Ich fand die cool, einfach klasse. Helm, Kleidung, Fahrrad - fast alles ist im Starterfel­d gleich. Damit habe ich mir ein Erkennungs­merkmal geschaffen.“

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Die grünen Socken sind gut zu erkennen. Bringen die dem Keirin-Ass in Rio Glück im Form einer Goldmedail­le?
Joachim Eilers und sein Markenzeic­hen: Die grünen Socken sind gut zu erkennen. Bringen die dem Keirin-Ass in Rio Glück im Form einer Goldmedail­le?
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