Verkaufs-Sperre! Haus der Familie umsonst geschlossen
Schilda lässt grüßen: Das Aus für das Haus der Familie entlastet die Stadtkasse nicht im erhofften Umfang. Eigentlich sollte die Immobilie Geld in die Kasse spülen. Bis 2022 wird aus dem Verkauf wohl nichts, weil einst Fördermittel geflossen sind.
Welchen Sinn machen Sparmaßnahmen, wenn sie nicht umsetzbar sind? Susanne Schaper (38), Linken-Fraktionsvorsitzende: „Erstaunlich ist, dass man 2011 von der Fördermittelbindung bis 2022 noch nichts wusste. Die Villa zu verkaufen und Fördermittel zurückzuzahlen, ist ja auch Quatsch.“
1991 und 1992 erhielt Chemnitz umgerechnet knapp 300 000 Euro Fördermittel für die Sanierung des Gebäudes. „Die Zweckbindung endet 2022“, sagt ein Stadtsprecher. Verkauft Chemnitz vorher, kann Sachsen Fördermittel zurückverlangen. „Eine Fehlplanung“, so Susanne Schaper.
2011 brauchte die Stadt Geld, beschloss die Sparpakete Ekko eins und zwei. Auch das Haus der Familie fiel dem Rotstift zum Opfer, ist seit Anfang 2015 dicht. Die Unterhaltungskosten für die leer stehende Immobilie laufen weiter: 2015 waren es 12 000 Euro.
Ob Chemnitz jemals vom Verkauf der Villa an der Parkstraße profitiert, ist fraglich. Von mehreren Hunderttausend Euro Erlös war die Rede. Nun wird eine kommunale Nutzung favorisiert. tor