Autodieb fährt Sachsens Polizei davon
DRESDEN/HOF - Irre Verfolgungsjagd quer durch Sachsen: Ein Autodieb raste mit einem in Brandenburg gestohlenen Audi Q5 mehr als 200 Kilometer über sächsische Autobahnen und narrte die Polizei.
Der Wahnsinn begann gegen 2.30 Uhr im brandenburgischen Lübben. Dort knackte der Langfinger den SUV und fuhr über die B115 in Richtung A13 davon. Da Anwohner den Diebstahl bemerkt hatten, war die Polizei dem Ganoven schnell auf der Spur. Doch bis zur Landesgrenze schafften es die Brandenburg-Cops nicht, den Audi zu stoppen. „Wir haben dann an die sächsischen Kollegen abgegeben“, erklärt der Cottbuser Polizeisprecher Torsten Wendt.
Mit drei Einsatzfahrzeugen versuchten nun Dresdner Beamte den Q5 zu erwischen. Von der A13 ging die irre Jagd weiter über die A4 an Dresden vorbei nach Chemnitz. Und wieder blieben die Polizisten nur zweiter Sieger …
Ab dem Rasthof „Auerswalder Blick“versuchten dann Chemnitzer Kollegen ihr Glück. In vier, teils zivilen Fahrzeugen
folgten sie dem Autodieb, der am Kreuz auf die A72 abgefahren war und nun Richtung Vogtland bretterte.
Zwischen Stollberg und Hartenstein schüttelte der Dieb seine Verfolger dann mit einem Harakiri-Manöver ab: Der Wahnsinnige raste zwischen zwei Autos hindurch und drückte den auf der Überholspur fahrenden VW eines Unbeteiligten in die Leitplanke. „Der Fahrer blieb glücklicherweise unverletzt, aber der Passat und ein Polizei-Vito wurden beschädigt“, so Zwickaus Polizei-Sprecher Oliver Wurdak.
Wenig später fanden Polizisten in Oberfranken den geklauten Wagen. Verlassen stand er auf dem A93-Parkplatz Regnitzlosau. Die Bayern leiteten sofort eine Bereichsfahndung ein. Mit Erfolg: „In Hof konnten wir einen Verdächtigen festnehmen, der zu Fuß unterwegs war“, so Polizei-Sprecher Alexander Czech vom Präsidium Oberfranken. Warum der Pole (29) nicht von Lübben aus die nahe Ostgrenze ansteuerte, sondern über 300 Kilometer - davon rund 200 durch Sachsen - in Richtung Süden bretterte, ist der Polizei ein Rätsel. -bi.-