Wurde tunesisches Paar Opfer eines geplatzten Drogendeals?
LEIPZIG - Mussten die Ende Juli in Leipzig mutmaßlich von einem Landsmann ermordeten tunesischen Einwanderer, deren zerstückelte Leichen im Badesee Bagger gefunden wurden, wegen eines geplatzten Drogengeschäftes sterben? Die Ermittler der Soko „Bagger“haben Hinweise, wonach sich Täter und Opfer vor der Bluttat um eine größere Menge Haschisch stritten.
Es sind Aussagen aus dem Umfeld der getöteten Eheleute Hadia und Ali T., die die Soko auf die neue Spur brachte. Wie aus Ermittlerkreisen zu erfahren war, soll der mutmaßliche Killer Faouzi M. (36) das Paar für den Verlust von rund einem Kilo Haschisch verantwortlich gemacht haben. Als Entschädigung soll er von seinen Bekannten 7 000 Euro und den Goldschmuck der Frau gefordert haben.
Noch prüft die Soko die Plausibilität dieser Aussagen. Doch in der von Faouzi M. illegal genutzten Wohnung an der Hildegardstraße sollen Spuren gesichert worden sein, die belegen, dass der unter Doppelmord-Verdacht in U-Haft sitzende Tunesier im Drogengeschäft aktiv war. Offiziell wollte sich die Staatsanwaltschaft gestern nicht zu den neuen Ermittlungsansätzen äußern.
Unterdessen plant die Staatsanwaltschaft einen Zeugenaufruf mit dem Bild des mutmaßlichen Killers. Hintergrund: Die Kripo weiß bis heute nicht genau, wie und wann Faouzi M. die Leichenteile von der mutmaßlichen Tatwohnung an der Zollikofer Straße zum knapp fünf Kilometer entfernten Badesee transportierte. Die Ermittler erhoffen sich Hinweise von Zeugen, die den Verdächtigen zwischen dem 21. und dem 28. Juli mit größeren Gepäckstücken oder in Begleitung mutmaßlicher Helfer gesehen haben. -bi.-