Durch sie kennt ganz Japan den FSV
ZWICKAU - Wenn die Stars der japanischen Nationalmannschaft gegen den Ball treten, gibt es in deren Heimatland kein Halten mehr. Ob Shinji Kagawa oder Gotoku Sakai, die Fans des japanischen Fußballs wollen täglich über die Spiele ihrer Lieblinge informiert sein.
So kam es auch, dass eine Korrespondentin der japanischen Sportzeitschrift „Hochi Shimbun“das DFB-Pokalspiel zwischen dem FSV Zwickau und dem Hamburger SV medial begleitete. Zwar stand der japanische HSV-Spieler Gotoku Sakai im Mittelpunkt, doch auch der FSV fand positive Erwähnung. „Über Zwickau wusste vorher in Japan noch niemand etwas. Schade eigentlich, denn die Stadt und vor allem das neue Stadion sind sehr schön“, urteilte Yukiko Sumi.
Die 39-jährige Journalistin kümmert sich mit zwei Kollegen um die Berichterstattung aus Deutschland. Hochi Shimbun ist eine Tageszeitung mit über einer Million Lesern und gehört zur Mediengruppe Yomiuri, die mit Yomiuri Shimbun eine der auflagenstärksten Zeitungen der Welt (13500000 Exemplare) her- ausgibt. Die Leser wollen täglich Neuigkeiten von ihren „Exilfußballern“. Yukiko Sumi hat deshalb ein straffes Programm zu absolvieren. „Am Freitag war ich in Ravensburg, um über Takashi Usami von Augsburg zu berichten, am Samstag wegen Karlsruhes Hiroki Yamada bei 1860 München und Sonntag in Unterhaching, um Yoshinori Muto von Mainz zu beobachten“, berichtet Sumi. Ärgerlich: Keiner der drei kam in den besagten Partien zum Einsatz.
Wenigstens die Fahrt nach Westsachsen machte sich bezahlt. Gotoku Sakai stand über die volle Distanz auf dem Rasen. Und Zwickau für einen Tag in Japan in den Schlagzeilen. Michael Thiele