Kretschmann und Merkel basteln an Schwarz-Grün
BERLIN - Was läuft da zwischen Union und Grünen? Rund ein Jahr vor der Bundestagswahl haben sich Kanzlerin Angela Merkel (62, CDU) und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (68, Grüne) getroffen - ganz geheim zum Abendessen im Kanzleramt. Werkeln die beiden an einer schwarz-grünen Koalition für den Bund?
Laut „Spiegel“fand das gemeinsame Dinner am vorigen Sonntagabend statt - mitten in Kretschmanns Urlaubszeit. Der Schwabe ist ein klarer Befürworter eines ersten schwarz-grünen Bündnisses nach der Wahl 2017, auch die CDU-Chefin gilt als aufgeschlossen dafür. Beide hätten am liebsten bereits im Herbst 2013 eine schwarz-grüne Allianz geschmiedet.
Die Kanzlerin und der schwäbische Regierungs-Chef saßen mehrere Stunden beisammen - viel länger als geplant. Über die Gespräche wurde Stillschweigen vereinbart. Das Stuttgarter Staatsministerium ging auf Nachfrage nicht konkret darauf ein, erklärte aber, dass Merkel und Kretschmann von Zeit zu Zeit miteinander über bundespolitische Themen sprächen.
Die CDU äußerte sich nicht. Ein Sprecher der Bundesregierung sagte: „Über mögliche vertrauliche Gespräche und Begegnungen der Bundeskanzlerin geben wir grundsätzlich keine Auskunft.“
Kretschmann wirbt im „Spiegel“erneut für ein Bündnis mit der Union: „Schwarz-Grün passt einfach in unsere Zeit, die geprägt ist von Unsicherheit und Krisen. Es kommt jetzt darauf an, den Zusammenhalt der Gesellschaft zu sichern.“Parteilinke bei den Grünen - wie Ex-Bundestagsfraktions-Chef Jürgen Trittin (62) - befürworten dagegen eine Koalition mit SPD und Linken.