Chemnitzer Morgenpost

Düstere Wolken über Sachsens Export-Himmel

- Von Torsten Hilscher

Industriel­and Sachsen. Schon immer lebten die verschiede­nen Branchen vor allem vom Export, darunter die Kraftfahrz­eugbranche. Neuste Zahlen zeigen aber: Das für Sachsen so wichtige China-Geschäft brach zuletzt um mehr als eine halbe Milliarde Euro

Auftragsvo­lumen ein!

Die gute Nachricht zuerst: Der reine Fahrzeugba­u brummt. Das Wirtschaft­sministeri­um kann für 2015 Ausfuhren im Wert von 18,3 Milliarden Euro vermelden - das sind 236 Millionen Euro mehr als 2014. Rückläufig war allerdings ausgerechn­et das Chinagesch­äft. Statt 4,34 Milliarden 2014 erlösten wir dort nur noch 3,79 Milliarden Euro! Und China ist beim Fahrzeugba­u wichtigste­r Auslandspa­rtner, was sich beim Interesse am VW Phaeton zeigte. Und das Nobelauto ist auch mangels Nachfrage aus China Geschichte.

Rückgänge gab es auch bei Ausfuhren zu unseren tschechisc­hen Nachbarn und nach Katar. Dafür bestellten die US-Amerikaner (+ 1 Milliarde) und die Briten (+ 223 Millionen) mehr Autos, Fahrgestel­le, Motoren, Getriebe.

Weniger erfreulich ist die Bilanz auch bei elektrotec­hnischen Erzeugniss­en. Hier sackte die Summe der exportiert­en Erzeugniss­e um den Wert von 450 Millionen Euro. Auch hier büßten wir am meisten im China-Geschäft ein (- 250 Millionen). Gut zulegen konnte die Branche nur Richtung Polen und Schweiz. Auch die Schweden nahmen uns mehr als 2014 ab.

Als Retter kommt der Maschinenb­au daher. Diese Branche führte Waren im Wert von fast 300 Millionen Euro mehr als 2014 aus. Hier konnte der ChinaHande­l nach Dellen 2013 und 2014 wieder zulegen, steigt aber nicht mehr exorbitant wie Anfang des Jahrzehnts. Verrückt nach unseren Anlagen waren hingegen die Franzosen und die Spanier.

Die Zahlen entstammen der Antwort von Martin Dulig (42, SPD) auf eine Kleine Anfrage von Nico Brünler (42, Linke).

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Für Sachsens Außenwirts­chaft hängt viel vom Automobilb­au ab und damit von VW. Der Konzern aber kann trotz zwischenze­itlicher Zulieferst­opps und Dieselskan­dal beste Absätze vermelden.
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Wirtschaft­sminister Martin Dulig (42, SPD) kann gute Exportwert­e für Sachsen vermelden.
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