Chebet-Weltrekord überstrahlt alles!
PARIS - Die deutschen Leichtathleten um Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler waren bei der Diamond League in Paris nur Nebendarsteller, das Rampenlicht gehörte Olympiasiegerin Ruth Chebet (Bahrain) mit ihrem Fabel-Weltrekord über 3 000 m Hindernis.
Eine Woche nach Rio pulverisierte die 19 Jahre alte gebürtige Kenianerin die acht Jahre alte Bestmarke der Russin Gulnara Iskanderowna Galkina (8:58,81 Minuten) um sechs Sekunden und kam nach 8:52,78 ins Ziel.
„Ich freue mich riesig, denn ich hatte schon mehrmals vergeblich versucht, den Weltrekord zu brechen“, sagte Chebet nach ihrem Coup: „Ich hatte nicht erwartet, dass ich die Bestzeit so deutlich unterbieten würde.“
Außer den Speerwerfern um den Jenenser Röhler und Julian Weber (Mainz) gelang keinem deutschen Athleten bei der zwölften Station der Meetingserie der Sprung unter die Top drei. Röhler blieb deutlich hinter der Weite seines Goldwurfs zurück. Mit 84,16 m warf der 24-Jährige rund sechs Meter kürzer als in Brasilien und kam nur auf Rang drei. Vor ihm landete Weber mit 87,39 m, der Sieg ging an den Tschechen Jakub Vadlejch (88,02 m).
Einen besonderen Augenblick beim Heimspiel erlebte Stabhochsprung-Weltrekordler Renaud Lavillenie. Der in Rio beim Sieg des Brasilianers Thiago Braz da Silva ausgepfiffene Franzose wurde in Paris von den Fans im Stade de France frenetisch gefeiert. Er dankte es ihnen mit dem Tagessieg und 5,93 m. Der gebürtige Leipziger Tobias Scherbarth musste sich mit 5,36 m und Platz neun begnügen.
Das Podium ebenfalls verpasst hat Vize-Weltmeisterin Cindy Roleder (Leipzig) über 100 m Hürden. Die 27-Jährige wurde beim Sieg von Weltrekordlerin Keni Harrison (USA/12,44 Sekunden) in 12,78 Fünfte.