Großer Preis von Belgien
Mann des Tages die Hand: Teamrivale Lewis Hamilton war vom 21. Startplatz auf den dritten Rang gerast, das hatte es in Spa noch nie gegeben. Hamilton behauptete seine WM-Führung und Rosbergs Sieg schmeckte bittersüß.
„Es war nicht das schwierigste Rennen aller Zeiten, ich musste ja nicht gegen Lewis kämpfen“, sagte Rosberg nüchtern, und dann fügte er an: „Gratulation an Lewis. Von ganz hinten auf drei, das war beeindruckend.“Noch neun WM-Punkte liegt Hamilton nun vor Rosberg, dabei schien das Rennen für ihn eigentlich schon vor dem Start verloren. Wegen des unerlaubten Wechsels zahlreicher Motorenteile war der Brite weit zurückversetzt worden - es folgte seine denkwürdige Aufholjagd.
Zweiter wurde Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo, Nico Hülkenberg beeindruckte im Force India mit dem ganz starken vierten Platz. Ferrari-Star Sebastian Vettel rettete in einem Chaos-Rennen Platz sechs ins Ziel. Rookie Pascal Wehrlein im Manor schied nach einem frühen Fahrfehler aus.
Der niederländische Youngster Max Verstappen, von Zehntausenden Landsleuten angefeuert, belegte von Rang zwei gestartet nur den damit die ohnehin bald drohende Strafe für Hamilton in Kauf zu nehmen. Der Grund: Auf dem Hochgeschwindigkeits-Kurs ist das Überholen vergleichsweise einfach. Und der traditionell turbulente belgische Grand Prix hielt erneut einige Überraschungen bereit, die Hamilton in die Karten spielten. Gleich nach dem Start herrschte ein gehöriges Durcheinander: Rosberg zog souverän davon, und das war ein Glücksfall für den Deutschen, denn gleich hinter ihm flogen die Fetzen.
Verstappen fiel zurück und geriet in der ersten Kurve in einen engen Positionskampf mit Räikkönen und Vettel - sie kollidierten, alle mussten die Box ansteuern. Spektakuläre Crashs von Carlos Sainz jr. (Toro Rosso) und Kevin Magnussen (Renault) sorgten anschließend zunächst für Safety-Car-Phasen und dann sogar für eine Rennunterbrechung.
Hamilton hatte sich bis dahin schon bis auf Rang fünf vorgeschoben. Nach der Fortsetzung des Rennens überholte er noch Ex-Weltmeister Fernando Alonso (McLaren) und Hülkenberg.