2:2! Sabitzer rettet einen „Bullen“-Punkt
Verdienter Ausgleich in der 90. Minute
SINSHEIM - Bei der Rückkehr an die alte Wirkungsstätte hat Sportdirektor Ralf Rangnick mit RB Leipzig eine gelungene Premiere im Fußball-Oberhaus erlebt. Im ersten Bundesligaspiel der Vereinsgeschichte holten die „Bullen“dank einer überzeugenden Vorstellung bei der einst von Rangnick betreuten TSG 1899 Hoffenheim ein verdientes 2:2 (0:0).
Vor 24 188 Zuschauern erzielten Lukas Rupp in der 55. Minute und Mark Uth (83.) die Tore für die Hausherren. Dominik Kaiser (58.) und Marcel Sabitzer (90.) trafen für die Gäste.
„Dass wir so zurückgekommen sind, macht Bock auf mehr“, sagte Leipzigs Kapitän Kaiser nach der intensiven
Partie. Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann konnte mit der Punkteteilung leben. „Das Remis geht in Ordnung. Es gab viele Chanen“, cen auf beiden Seiten", sagte der 1899-Coach.
Von wegen Sommerfußball, dachund ten sich beide Teams legten ungeachtet von Temperaturen um die 30 Grad schwungvoll los. Schon in der ersten Minute musste RB-Torwart Petten: ter Gulacsi zweimal retten: Erst gegen den durchgebrochenen Uth, dann ge gen den Nachschuss von Sebastian Rudy. Der Neuling zeigte sich jedoch nicht beeindruckt und kam ebenfalls schnell zu Chancen. Marcel Sabitzer (4.) scheiterte an TSG-Keeper Oliver Baumann, der auch gegen Kaiser (12.) die Oberhand behielt.
Der Neuling aus Leipzig zeigte keine
Scheu und spielte munter nach vorn. Vom Pokal-Aus in Dresden eine Woche zuvor schien sich Leipzig gut erholt zu haben. Hoffenheim war in der Defensive mehr gefordert als erwartet und zeigte sich durchaus anfällig.
Von den Hausherren war offensiv wenig zu sehen. Das Pausen-Remis war äußerst schmeichelhaft und einzig dem gut aufgelegten Baumann zu verdanken. Rangnick, der die TSG von 2006 bis 2011 trainiert und 2008 in die Bundesliga geführt hatte, raufte sich angesichts der Leipziger Abschlussschwäche ein ums andere Mal die Haare.
Und es kam noch schlimmer. Zehn Minuten nach Wiederbeginn lag der Aufsteiger plötzlich hinten. Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke hämmerte der im Sommer vom Absteiger VfB Stuttgart verpflichtete Rupp den Ball aus rund 20 Metern ins Eck. Doch die Antwort des kecken Neulings ließ nicht lange auf sich warten. Ausgerechnet Kaiser, der sich einst in Hoffenheim nicht durchsetzen konnte und vor Wochenfrist beim Pokal-Aus in Dresden den entscheidenden Elfmeter verschossen hatte, traf per Direktabnahme zum Ausgleich.
Mit zunehmender Spielzeit mussten beide Teams dem hohen Tempo Tribut zollen. Das Geschehen spielte sich jetzt weitgehend zwischen den Strafräumen ab, weil es an der nötigen Präzision im Passspiel mangelte. Sieben Minuten vor dem Ende schloss Uth einen Konter eiskalt zur erneuten Hoffenheimer Führung ab. Doch der Neuling schlug noch einmal zurück. Sabitzer erzielte den umjubelten Ausgleich und machte damit auch Rangnick froh.
RB-Coach Ralph Hasenhüttl wollte aber noch mehr. Weil Schiedsrichter Tobias Stieler am Ende einen Eckstoß nicht mehr ausführen ließ, lief der Gästetrainer wütend auf den Platz. Doch nach wenigen Minuten hatte sich auch Hasenhüttl mit dem Remis angefreundet und dankte seinem Team noch auf dem Rasen im Mannschaftskreis für den couragierten Auftritt.