Geistig Verwirrter löst Amokalarm in InterCity aus
LEIPZIG - Ein geistig Verwirrter hat gestern in Leipzig stundenlang für einen Großeinsatz der Polizei und massive Störungen im Bahnverkehr gesorgt.
Der von seiner Familie am Morgen vermisst gemeldete Thomas G. (41) war mittags am Hauptbahnhof in den IC 2302 nach Berlin eingestiegen. Bei der Fahrkartenkontrolle kurz nach der Abfahrt kam es zu einem Streit mit den Zugbegleitern. Grund: Der Mann hatte kein Ticket und glaubte, mit seinem Behindertenausweis gratis fahren zu können.
Thomas G. rastete völlig aus. Als er plötzlich drohte, sich in die Luft zu sprengen, schlossen die Zugbegleiter den Wüterich im letzten Waggon ein. Der IC stoppte am Messe-Bahnhof und wurde evakuiert.
Als die rund 350 Fahrgäste die Wagen verlassen hatten, umstellten SEK-Polizisten den Zug. Auch Scharfschützen gingen in Position. Derweil nahm die Verhandlungsgruppe des LKA mit dem Eingeschlossenen Kontakt auf.
Nach viereinhalb Stunden verließ G. schließlich mit erhobenen Händen und nur in Schlüpfern die Bahn. Die Beamten hatten das verlangt, um zu sehen, dass er keinen Sprengstoff am Körper hat.
Thomas G. wurde festgenommen, der Zug danach mit Sprengstoffhunden durchsucht. Gefunden wurde nichts. Während des Einsatzes war der Bahnverkehr im Leipziger Norden unterbrochen. Dutzende Züge und S-Bahnen fielen aus.