„Lachnummer im Weltfußball“
LONDON - Sam Allardyce stand in einem weißen Polohemd vor seinem Haus und wollte nur noch weg. „Ich werde ins Ausland reisen, um mich zu erholen und darüber nachzudenken, was passiert ist“, sagte der 61-Jährige, der Englands Fußball mit einer „Dummheit“in die Krise gestürzt hatte
Nur 68 Tage nach seiner Berufung muss der angeschlagene Verband Football Association (FA) einen handfesten Skandal abwickeln und schon wieder einen neuen Teammanager einstellen - die Fahndung nach Mister X fesselt die ganze Insel. Arsenal-Ikone Arséne Wenger, Meistercoach Claudio Ranieri von Leicester City und auch der frühere Bundestrainer Jürgen Klinsmann gelten als mögliche Kandidaten. Zunächst übernimmt „U21“-Coach Gareth Southgate.
Unterdessen bekommt Englands Ein-Spiel-Manager - der laut Informationen des „Mirror“an der spanischen Costa Blanca ausspannen wird - von den Altstars der „Three Lions“so richtig sein Fett weg. „Ich dachte, England könnte nicht mehr tiefer sinken als bei der EURO 2016“, sagte der frühere Stürmerstar Alan Shearer der BBC: „Doch bitteschön, wir sind eine Lachnummer im Weltfußball.“
Allardyce war im August in eine Falle von Reportern der englischen Zeitung Telegraph getappt. Die Journalisten hatten sich als Investoren ausgegeben und entlockten dem Coach unter anderem Tipps, mit denen sich die Transferregeln der FA und FIFA umgehen lassen. Außerdem soll er über Vorgänger Roy Hodgson sowie einige Nationalspieler gelästert haben und einen Beratervertrag mit den angeblichen Geschäftspartnern eingegangen sein, der ihm 461000 Euro einbringen sollte. Gestern kündigte die FA das Arbeitsverhältnis mit Allardyce. „Im Nachhinein war es eine Dummheit, das zu tun“, sagte er